Selenski kritisiert offenbar Staatschefs von Brasilien und Mexiko für Position zum Ukraine-Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Staatschefs mit neutraler Haltung zum russischen Krieg in seinem Land populistische Züge vorgeworfen. „Es gibt Staatschefs, die die Ukraine kein einziges Mal besucht haben und die nicht gesehen haben, was die brutale russische Aggression angerichtet hat, und warum es so wichtig ist, Leben zu verteidigen“, sagte Selenski am Donnerstag per Videoverbindung zu mexikanischen Abgeordneten. Diese Staatschefs seien einfach darauf aus, „eine Art Populismus zu erreichen“. Dazu sagten sie „Dinge wie, die Ukraine sei angeblich nicht bereit für den Frieden“.
Damit verwies Selenski offenbar auf Staatschefs wie den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Dieser hat sich geweigert, der Ukraine Waffen zu liefern. Zudem hat er bei Aussagen im April sowohl Russland als auch der Ukraine Schuld am Krieg gegeben. Lula legte nahe, dass die Ukraine auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim verzichten könnte, um den Krieg zu beenden. Das ukrainische Außenministerium hat diese Option ausgeschlossen. Die Annektierung wird von vielen als illegal betrachtet.
Die Kritik Selenskis richtete sich womöglich auch gegen den mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Mexiko hat unter diesem zwar dafür gestimmt, die russische Invasion in die Ukraine zu verurteilen. Allerdings hat es sich geweigert, Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu verhängen. López Obrador kritisierte 2022, dass die Nato die Ukraine unterstütze. Diese Nato-Politik sei so, als ob man sage, man liefere die Waffen und das Gegenüber liefere die Toten, sagte er. „Es ist unmoralisch.“ Der Krieg hätte vermieden werden können, sagte López Obrador.