Düsseldorf Das Jahr 2022 könnte ein Reisejahr werden – Booster-Impfungen lassen darauf hoffen. Deshalb lohnt es sich, den Kalender rauszuholen und die Brückentage zu checken. Denn wer die sinnvoll nutzt, kann aus 26 Urlaubstagen bis zu 60 freie Tage herausholen – sofern man im richtigen Bundesland wohnt.
Beschäftigte in Bayern und Baden-Württemberg können aus ihren Urlaubstagen die meisten freie Tage machen. Im Norden ist nicht so viel drin, weil es dort weniger Feiertage gibt.
Aber eine gute Nachricht für alle: In diesem Jahr fallen einige Feiertage wieder auf einen Wochentag – anders als 2021, als der 1. Mai, der 3. Oktober sowie die beiden Weihnachtsfeiertage auf das Wochenende fielen. Die Urlaubstipps im Überblick.
Wie in jedem Jahr lassen sich die freien Tage zu Ostern verdoppeln: Karfreitag (15. April) und Ostermontag (18. April) sind gesetzliche Feiertage. Wer in der Woche vor und nach Ostern Urlaub nimmt, muss dafür acht Urlaubstage investieren, bekommt mit den umliegenden Wochenenden aber an 16 Tagen frei.
Wer nicht so viel Urlaub benötigt, kann alternativ mit vier Urlaubstagen in einer der genannten Wochen auf immerhin zehn freie Tage am Stück kommen.
Urlaubstipp 2: Christi Himmelfahrt (26. Mai) und Pfingsten (06. Juni)
Urlaubstage: 10
Freie Tage: 18
Gilt: bundesweit
In jedem Bundesland sind Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 26. Mai) und Pfingstmontag (6. Juni) beliebte Feiertage, die sich mit wenigen Tagen Urlaubseinsatz geschickt verlängern lassen.
Einfachste Idee: Den Brückentag nach Christi Himmelfahrt frei nehmen: Aus einem Urlaubstag wird somit ein verlängertes Wochenende mit vier freien Tagen.
Wer Christi Himmelfahrt mit Pfingsten verbindet, der bekommt für zehn Urlaubstage 18 freie Tage am Stück. Vorausgesetzt, der Urlaubsantrag für den 27., 30. und 31. Mai sowie für den 1., 2., 3., 7., 8., 9., und 10. Juni wird genehmigt.
Urlaubstipp 3: Fronleichnam (16. Juni)
Urlaubstage: 1
Freie Tage: 4
Gilt: in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Teilen von Sachsen und Thüringen
Auch der katholische Feiertag Fronleichnam bietet die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende – zumindest in sechs Bundesländern und in Teilen von Sachsen und Thüringen. Dazu einfach den Brückentag am Freitag, 4. Juni frei nehmen.
Wer in den genannten Ländern arbeitet und im Frühsommer das Most an freien Tagen herausholen will, der verbindet Christi Himmelfahrt gleich mit Pfingsten und Fronleichnam. Dann werden aus 14 Urlaubstagen vom 27. Mai bis 17. Juni insgesamt 25 freie Tage am Stück.
Eine andere Idee: Pfingsten und Fronleichnam kombinieren. Unter Einsatz von acht Urlaubstagen kommt man auf 16 freie Tage (vom 4. Juni bis 19. Juni).
Urlaubstipp 4: Tag der Deutschen Einheit (03. Oktober)
Urlaubstage: 4
Freie Tage: 9
Gilt: bundesweit
Der Tag der Deutschen Einheit fällt dieses Jahr wieder auf einen Wochentag: den Montag. Wer keinen weiteren Urlaubstag investieren möchte, kann sich zumindest auf ein verlängertes Wochenende freuen. Ansonsten reichen in dieser Woche schon vier Urlaubstage aus, um neun Tage ohne Arbeit zu genießen – und das in allen Bundesländern.
Urlaubstipp 5: Reformationstag (31. Oktober)
Urlaubstage: 4
Freie Tage: 9
Gilt: in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen
Einige Arbeitnehmer in einigen Bundesländern haben Glück: Bei ihnen gilt der Reformationstag am 31. Oktober als Feiertag. Dieses Jahr liegt der Feiertag auf einem Montag – und das Gute: Es folgt mit Allerheiligen direkt ein weiterer Feiertag am Dienstag. So steht einem verlängerten Wochenende ohne den Einsatz von Urlaubstagen nichts im Weg.
Wer vier Urlaubstage ab dem 2. November einreicht, kann neun Tage frei machen.
Urlaubstipp 6: Allerheiligen (1. November)
Urlaubstage: 1
Freie Tage: 4
Gilt: in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland
Beschäftigte aus fünf Ländern haben die Gelegenheit, über Allerheiligen frei zu machen. Der 1. November fällt auf einen Dienstag, wer sich additionally den Montag frei nimmt, kann ein verlängertes Wochenende genießen.
Wer die verbleibenden Wochentage 2., 3. und 4. November ebenfalls frei nimmt, kann sich auf zehn Tage ohne Arbeit freuen.
Urlaubstipp 7: Weihnachten (25./26. Dezember)
Urlaubstage: 4
Freie Tage: 9
Gilt: bundesweit
Auch in diesem Jahr fallen die Weihnachtsfeiertage nicht besonders günstig für Arbeitnehmer. Immerhin: Der zweite Weihnachtsfeiertag liegt dieses Jahr auf einem Montag. Wer die Woche zwischen den Jahren frei haben möchte, muss additionally nur vier Urlaubstage statt wie im vergangenen Jahr fünf Urlaubstage investieren, um neun Tage frei zu bekommen.
Der Wunschtermin wird nicht immer genehmigt
So hilfreich die Urlaubsplanung auch sein magazine: Nicht jeder wird in den Genuss all dieser freien Tage kommen. Zwar müssen Betriebe auf die Urlaubswünsche ihrer Angestellten eingehen, doch kein Arbeitnehmer hat das Recht, immer an seinem Wunschtermin frei nehmen zu dürfen, sagt Arbeitsrechtler Sebastian Schröder, Inhaber der Kanzlei Emplaw in Viersen. „Der Arbeitgeber kann den Urlaub der Beschäftigten durchaus steuern, um zu verhindern, dass alle gleichzeitig frei machen.“
Bei der Urlaubsplanung würden vor allem Eltern mit schulpflichtigen Kindern bevorzugt, weil diese schließlich nur in den Ferien in Urlaub fahren könnten, so der Jurist. Auch die Betriebszugehörigkeit oder die Erholungsbedürftigkeit hätten Einfluss darauf, wessen Wünsche zuerst genehmigt werden.
Und dem eigenen Fortkommen auf der Karriereleiter dürfte es auch nicht gerade förderlich sein, nur darauf bedacht zu sein, möglichst viel frei zu haben.
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