Einigt sich die Ampel? So könnte ein Kompromiss beim Industriestrompreis aussehen

Berlin Ein vergünstigter Stromtarif für die deutsche Industrie ist weiter nicht ausgeschlossen. Vier Monate ist es inzwischen her, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sein Konzept für einen „Brückenstrompreis“ vorgelegt hat. Er hatte vorgeschlagen, energieintensiven Industrieunternehmen einen Strompreis von sechs Cent je Kilowattstunde für 80 Prozent des historischen Verbrauchs staatlich zu garantieren.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnte den Plan postwendend ab. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich kürzlich gegen einen Industriestrompreis aus, die EU-Kommission ist ebenso skeptisch.

Doch bei der Debatte hat sich eine Dynamik entwickelt, die selten zu beobachten ist. SPD-Fraktion und -Parteiführung haben sich gegen den Kanzler positioniert. Auch die Landesregierungen fordern parteiübergreifend einen Industriestrompreis. Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften haben sich in mehreren Allianzen für die Subvention ausgesprochen.