Die Stimmung am US-Aktienmarkt warfare am Donnerstag schlechter.
(Foto: AP)
New York, Tokio Die unstable Stimmung an den US-Aktienmärkten hält an. Nach dem positiven Pattern am Mittwoch schlossen die drei großen Indizes am Donnerstag im Minus. Besonders turbulent ging es an den Öl-Märten zu. Das heizte in den USA erneut die Debatte um eine drohende Stagflation an, bei der die Preise steigen, während sich die Wirtschaft abkühlt.
Und das sei für Aktien noch das beste Szenario, gibt der unabhängige Kapitalmarktberater Ed Yardeni zu bedenken. „Die US-Notenbank spricht zwar immer davon, dass sie alle nötigen Werkzeuge hat, um die Inflation zu bekämpfen. Doch das einzige Werkzeug, das ich kenne ist, die Zinsen so stark anzuheben, dass es zu einer Rezession führt“, sagte er im US-Börsensender Bloomberg TV.
Er gehe jedoch nicht davon, aus, dass Fed-Chef Jerome Powell das tun werde. „Wir werden stattdessen mit höherer Inflation und höheren Zinsen leben, ohne auf absehbare Zeit in eine Rezession zu rutschen“, glaubt Yardeni. Aktienmärkte würden sich entsprechend anpassen. Das wäre eine deutlich andere Stimmung als die, die Anleger in den vergangenen zwei Jahren kennengelernt haben. Damals hat die Notenbank mit ihrer ultralockeren Geldpolitik stark steigende und bisweilen überhitzte Aktienmärkte gefördert, gerade bei Technologie-Unternehmen.
Nasdaq mit den größten Verlusten
Am Donnerstag indes schnitten die Tech-Werte der Nasdaq am schlechtesten ab. Sie verlor 1,5 Prozent und schloss bei 14.035 Punkten. Der Dow Jones endete 0,3 Prozent im Minus bei 33.794 Zählern, der marktbreite S&P 500 schloss 0,5 Prozent tiefer bei 4363 Punkten.
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Zu den größten Verlierern gehörten die Softwareanbieter Okta und Snowflake. Sie brachen um acht beziehungsweise 15 Prozent ein. Salesforce und Adobe verloren jeweils über zwei Prozent. Tesla schloss 4,6 Prozent im Minus.
Die Strategen der Citigroup zeigten sich dennoch optimistisch. „Wir sind immer noch dafür, bei Schwächephasen nachzukaufen und weisen darauf hin, dass Aktien weltweit nach geopolitischen Krisen zehn bis 20 Prozent gestiegen sind“, schrieb Stratege Robert Buckland in einer aktuellen Analyse.
Durchatmen bei Staatsanleihen
Die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen schloss etwas schwächer – bei 1,85 Prozent nachdem sie einen Tag zuvor den größten Tagesgewinn seit zwei Jahren verzeichnet hatte.
David Grecsek vom Vermögensverwalter Aspiriant geht davon aus, dass es auch bei Anleihen und deren Renditen verstärkt zu Schwankungen kommen wird. Schließlich gebe es entgegengesetzte Kräfte, die derzeit auf den Markt wirken. Einerseits würden sich Anleger in sichere Häfen flüchten und somit die Nachfrage nach Anliehen erhöhen. Doch die realen Renditen seien negativ, was einige abschrecken könnte. Die Renditen gehen zurück, wenn die Kurse der Anliehen steigen.
Iran im Fokus der Öl-Investoren
Rohöl der Sorte WTI erreichte mit 116 Greenback professional Barrel (159 Liter) den höchsten Stand seit 2008, gab dann jedoch deutlich nach und schloss bei intestine 107 Greenback. Der Richtungswechsel folgte, nach positiven Signalen aus dem Iran. Gespräche zu einer Wiederbelebung des Atomabkommens seien intestine voran gekommen, hieß es am Markt. Ein Abschluss des Atomdeals würde Öl-Exporte aus dem Iran ermöglichen und somit drohenden Engpässen entgegenwirken.
Die Rally bei Industriemetallen setzte sich derweil fort. Zink erreichte das höchste Niveau seit 2007, Aluminiumpreise erreichen einen Rekordwert. Anleger sorgen sich weiterhin über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges für die Wirtschaft und die Lieferketten.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen verhängt und signalisiert, dass Energie-Sanktionen noch nicht vom Tisch seien. Das führte zu zusätzlicher Unsicherheit. Vor allem weiter steigende Ölpreise würden „für Gegenwind sorgen, keine Frage“, sagte Mark Stoeckle, Chef vom Vermögensverwalter Adams Funds.
Abwärtstrend bei Bitcoin und Co.
Kryptowährungen notierten am Donnerstag erneut schwächer. Marktführer Bitcoin lag knapp vier Prozent im Minus und kostete 42.471 Greenback. Die zweitgrößte digitale Währung, Ether, verlor 4,5 Prozent und kostete 2833 Greenback. Die Börsenaufsicht in den USA und das Finanzministerium hatten zuletzt neue Regulierungsmaßnahmen angedeutet.
So wollen die USA sicherstellen, dass Russland das digitale Geld nicht dazu nutzt, um Sanktionen zu umgehen. Dabei sind Kryptobörsen wie Coinbase, Kraken und Binance besonders im Fokus. Derweil ist es jedoch nach derzeitigem Stand erlaubt, dass russische Bürger, die nicht von Sanktionen betroffen sind, Krypto-Transaktionen durchführen. Die Ukraine, die die Vorteile der virtuellen Münzen so stark für sich nutzt wie keine andere Nation, sah unterdessen davon ab, eine eigene Digitalwährung zu starten. Anfang der Woche hatte Digitalminister Mykhailo Fedorov noch über Twitter einen solchen Plan angedeutet.
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