Mit einer bunten Tanzdemo haben Tausende Menschen in Dresden ein Zeichen für eine offene Gesellschaft gesetzt. Die Veranstalter wollten am Vortag der Landtagswahl ein Signal senden, das Mut macht.
Mehr als 70 Vereine, Kollektive und Gruppen hatten zur Großdemonstration „Tolerade“ aufgerufen, und Tausende Menschen sind diesem Aufruf am Samstag gefolgt. „Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen, dass wir uns nicht unterkriegen lassen, egal, was bei der Wahl auch herauskommt“, sagte Lennart Happe, Sprecher der Tanzdemo.
Die Teilnehmer versammelten sich zunächst am Bahnhof Neustadt zu einer Kundgebung. Anschließend zogen sie gemeinsam mit 17 buntgeschmückten Trucks in einem Aufzug durch die Dresdner Innenstadt. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf.
Die Demonstration verbindet politische Botschaften mit lauter Musik und „Party auf den Straßen“. „Uns ist natürlich bewusst, dass das für manche wie das genaue Gegenteil von politischer Meinungskundgebung wirkt“, räumt der Sprecher ein. „Wir haben allerdings den Eindruck, dass das ziemlich gut zusammen funktioniert.“ Sei es durch Redebeiträge auf den Kundgebungen oder durch Zwischenansagen und Dekoration auf den Trucks. „Wir hoffen, dass so viele Menschen erleben, wie viel Spaß es machen kann, in einem offenen, toleranten und solidarischen Umfeld unterwegs zu sein“.
Auch Pegida hatte für diesen Sonnabend eine Demo geplant. Die Veranstalter sagten diese jedoch am Donnerstagabend kurzfristig ab. Angeblich hatte die AfD ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“ einen Auftritt auf der Pegida-Bühne verboten, sagte Lutz Bachmann in einem Facebook-Livestream.