Der Rheinpegel wird in den nächsten Tagen wieder steigen, in Düsseldorf werden bis zu 8,50 Meter erwartet. Die Stadt begann damit, die Schutzmaßnahmen auszuweiten.
Die Stadt Düsseldorf erwartet nach Weihnachten am 27. und 28. Dezember eine erneute Hochwasserwelle, die den Rheinpegel auf bis zu 8,50 Meter steigen lässt. Der Stadtentwässerungsbetrieb hat deswegen am Donnerstagmorgen damit begonnen, die Schutzmaßnahmen vorsorglich auszuweiten. So wurde das Tor am Unteren Rheinwerft in der Altstadt geschlossen, schweres Gerät wie Bagger und Kran kamen dabei zum Einsatz. Am Durchgang zum Alten Hafen installierten die Arbeiter eine Schutzwand aus Dammbalken, Stahlstützen und Metallelementen.
Aktuell sind diese Schutzmaßnahmen aber noch nicht notwendig. Der Rhein liegt noch weit unter der Marke von acht Metern, „wir möchten aber für die anstehenden Feiertage gewappnet sein“, sagte Frank Heuner, technischer Leiter des Stadtentwässerungsbetriebs, am Donnerstagmorgen. Der Rheinpegel sei bei extremen Fällen erfahrungsgemäß aber in der Lage, binnen 24 Stunden zwischen ein und 1,5 Meter zu steigen.
Sorgen müssen sich die Anwohner und Wirte der Altstadt aber trotzdem derzeit nicht machen. „Das jetzige Hochwasser wird nicht sonderlich spannend werden. Die Prognosen sind heutzutage so zuverlässig, dass nichts Besonderes passieren wird“, sagte Heuner. Er kann sich aber noch gut an die Jahre 1993 und 1995 erinnern, als der Rheinpegel die Zehn-Meter-Marke knackte: „Das war eine ganz andere Größenordnung.“ Auswirkungen könnte das anstehende Hochwasser aber auf die Schifffahrt haben: Schiffe dürfen dann nur in der Mitte des Flusses mit einer gedrosselten Geschwindigkeit fahren.
„Hochwassersaison“ geht bis Ende März
Der Rheinpegel soll voraussichtlich ab Freitag (22. Dezember) wieder steigen. Zuletzt stand er schon einmal kurz vor der Sieben-Meter-Marke (Nacht 16./17. Dezember). Der Stadtentwässerungsbetrieb leitete da bereits bei Pegelhöhen von sechs Metern erste Maßnahmen zum Schutz der Stadt ein. Zunächst wurden Anlassschieber der Düssel im Bereich der Altstadt geschlossen, um zu verhindern, dass über die Düssel das Rheinwasser in die Stadt fließt. Auch der Wasserspiegel des Spee’schen Grabens wurde um 60 Zentimeter gesenkt. Das ist erforderlich, um das Wasser der Düssel, das nun nicht mehr in den Rhein fließen kann, aufzufangen.
Die Elemente am Unteren Rheinwerft bleiben für die „Hochwassersaison“ bis Ende März teilweise aufgebaut, um bei Bedarf schnell reagieren zu können, wie Heuner sagte. Die Vorkehrungen wie die Schutzwand sollen in der Altstadt bis zu einem Rheinpegel von 11,75 Meter Sicherheit bieten. Bei den erwarteten 8,50 Meter werde es aber nur auf der Promenade etwas nasser. Über den Pegelstand am Rhein können sich Interessierte hier informieren.