Sie gilt als einer der größten Popstars der Welt: Dua Lipa. Doch was macht sie so erfolgreich? Ein Name spielt dabei eine wichtige Rolle.
Nicht zufällig heißt das dritte Studioalbum von Dua Lipa „Radical Optimism“. Die 28-Jährige hat das Konzept, selbst in schwierigen Situationen positiv zu denken, zu ihrem Lebensmotto erklärt. „Ich versuche immer, wirklich immer, optimistisch zu bleiben, egal was passiert“, sagt Lipa im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. „Das ist nicht immer leicht. Manchmal läuft einfach alles schief und trotzdem muss man durchhalten.“
Zumindest von außen betrachtet läuft derzeit alles rund für die britisch-albanische Sängerin, deren Eltern 1992 vor den Kriegswirren aus dem heutigen Kosovo nach London flohen. Mit ihrem perfekt produzierten Disco-Pop-Album „Future Nostalgia“ stieg sie zum Weltstar auf. Neben ihrer Popkarriere ist die mehrfache Grammy-Gewinnerin unter anderem als Model, Podcasterin und neuerdings auch in Nebenrollen als Schauspielerin in Hollywood-Filmen wie „Barbie“ und „Argylle“ aktiv.
Ihre Millionen steckte sie in eine Villa für ihre Eltern
Das alles macht sie zu einem der reichsten Stars der Welt. Die britische „Sunday Times“ verortete Dua Lipa im vergangenen Jahr unter den 30 reichsten Engländern unter 35 Jahren. Die Zeitung schätzte ihr Vermögen auf fast 87 Millionen Euro. Das Lifestylemagazin „Cosmopolitan“ war etwas vorsichtiger und ging von rund 32 Millionen Euro aus. Einige ihrer Millionen soll Dua Lipa in eine Luxusvilla für ihre Eltern in deren kosovarischer Heimat Pristina investiert haben. Lipa selbst lebt in den USA.
Fast 100 Songs hatte Dua Lipa in ihrem Notizbuch gesammelt – viele davon, bevor sie mit „Future Nostalgia“ auf Tournee ging. „Ich habe einfach geschrieben, bis mir klar wurde, wo es hingehen soll“, sagt sie. Erst durch die Arbeit mit Kevin Parker, besser bekannt als kreatives Genie hinter dem Namen Tame Impala, nahm das neue Album Gestalt an. Produzent Danny Harley, Songwriter Tobias Jesso Jr. und Songwriterin Caroline Ailin, die schon die Hitsingles „New Rules“ und „Don’t Stop Now“ mit Lipa schrieb, waren ebenfalls beteiligt.
„Als ich 2022 mit Kevin gearbeitet habe, war die erste Session ein Aha-Erlebnis“, erzählt Lipa. „Kevin, Danny, Tobias, Caroline und ich haben das Lied ‚Illusion‘ geschrieben. Am nächsten Tag haben wir ‚Happy For You‘ geschrieben, und am nächsten Tag ‚Watcha Doing‘. Da wurde mir klar, in welche Richtung wir gehen.“
Die erste von drei vorab veröffentlichten Singles – „Houdini“ – suggerierte mit analogen Synthesizern und markanten Keyboard-Riffs einen etwas anderen, dunkleren Sound. Hingegen war die zweite Single – „Illusion“ – der fast schon erwartbare Dua-Lipa-Clubhit und wirkte mit Anleihen von French House wie ein Überbleibsel des polierten „Future Nostalgia“. Das progressive Synthesizer-Solo von „Illusion“ deutete allerdings an, dass sie neue Dinge ausprobieren könnte.
Die launige Latin-House-Nummer „End Of An Era“ leitet das dritte Studioalbum von Dua Lipa schwungvoll ein und bleibt, wie die meisten der folgenden Lieder, sofort im Ohr. Die 28-Jährige verarbeitet Erfahrungen aus ihrem eigenen Liebesleben – über das sie nicht sprechen möchte – und singt über voreilige Schlüsse und dass sie „hopelessly romantic“ sei. Ist sie wirklich eine hoffnungslose Romantikerin? Lipas Antwort: „Ich würde mich gern als hoffnungsvoll bezeichnen.“
„So etwas hatte ich vorher nicht gemacht“
Sicher auch dank Parkers Einfluss fasziniert „Radical Optimism“ mit reichhaltigen Klangwelten, die man von Dua Lipa bisher nicht kannte. Vom sommerlichen, groovigen Pop mit fröhlichem Achtzigerjahre-Synthesizer („Watcha Doing“) über Trip Hop („French Exit“) bis zur treibenden Disco-Ballade, die stilistisch irgendwo zwischen Giorgio Moroder und Eurovision-Kitsch liegt („Falling Forever“).
„Nachdem ich im Jahr 2022 so lange auf Tour war, habe ich mich noch mehr in die Live-Versionen der Songs verliebt“, erzählt die Sängerin. „Und deshalb war es mir wichtig, Live-Instrumente zu haben, etwas Organisches, einfach in einem Raum mit einer Gruppe von Leuten zu sein und sich fast wie eine Band zu fühlen. So etwas hatte ich vorher nicht gemacht.“