Eiskalt erwischt: Überraschend starker Schneefall hat viele Pendler Montagfrüh auf den Straßen ausgebremst. Es gab mehrere Unfälle. Auch ein Schulbus kam ins Schleudern.
Rainer Haag schüttelt am Montagmorgen kurz vor sieben Uhr den Schnee von seiner Mütze und zieht den Reißverschluss seiner Jacke höher. Er hat es eilig, denn er muss zur Arbeit nach Nürnberg. Doch als er zu seinem Auto kommt, sieht er, dass die Scheiben komplett mit einer dicken Schneeschicht bedeckt sind. Und auch die Straßen sind weiß. „Da komme ich heute sicher zu spät“, sagt der Mann etwas zerknirscht.
Er ist nicht der einzige, der mit dem überraschenden Wintereinbruch in Mittelfranken zu kämpfen hat. Fast in der ganzen Region herrschen solche Bedingungen, die den Verkehr behindern und die Menschen frösteln lassen. Und es gab bereits erste Unfälle. Unter anderem kam ein Schulbus ins Rutschen.
Seit einigen Tagen liegen die Temperaturen im Raum Nürnberg schon unter dem Gefrierpunkt. Für Mitte der Woche waren auch Schneefälle angesagt – doch das Wetter sorgte zu Beginn der neuen Woche für eine weiße Überraschung, mit der viele Pendler so nicht gerechnet hatten. Während es in der Nürnberger Innenstadt etwas wärmer war und wenig Schnee auf den Straßen lag, sah es außerhalb der Stadt teils ganz anders aus. Im Nürnberger Land und im Landkreis Fürth lag der Schnee mehrere Zentimeter hoch.
Schnee auf Straßen: Mutter und Kleinkind schwer verletzt
Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegenüber t-online sagte, gab es am Montagmorgen bereits mehrere Autounfälle wegen der Wetterbedingungen. Auf der Stadtstraße 2241 zwischen Neunkirchen am Sand und Wolfshöhe war eine Frau zusammen mit ihrem elf Monate alten Jungen unterwegs, als sie aufgrund der Schneeglätte auf die Gegenfahrbahn kam. Es kam zu einem Frontalzusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug. Die Frau wurde im Auto eingeklemmt und musste, wie auch ihr Sohn, von der Feuerwehr befreit werden. Mutter und Sohn wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Es bestehe jedoch keine Lebensgefahr, hieß es.
Auf der Südwesttangente zwischen Zirndorf und Fürth-Süd kollidierten drei Fahrzeuge. Über Verletzte und den Schaden war zunächst nichts bekannt. In Emskirchen passierte ein Unfall mit einem Kleinbus, in dem fünf Schulkinder waren. Der Bus geriet wohl wegen des Schnees ins Rutschen und dann auf die Gegenspur. Ein Autofahrer, der ausweichen wollte, kam von der Straße ab und krachte mit seinem Wagen gegen einen Baum. Auch hier endete der Unfall nach ersten Erkenntnissen der Polizei glimpflich. Es wurde niemand ernsthaft verletzt. Die Schulkinder im Kleinbus blieben unverletzt.
Deutschland, aber auch Bayern, Franken und die Region sind quasi seit Tagen schockgefrostet. An manchen Orten in der Region zeigte das Thermometer in der Nacht oder am frühen Morgen teilweise bis zu minus zwölf Grad. Scheibenkratzen gehört für viele Pendler in der Region aktuell zur täglichen Routine.
Wetterdienst warnt vor glatten Straßen – weiterer Schnee
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Glätte durch Schnee und überfrierende Nässe. Besonders in den Morgen- und Abendstunden sei mit rutschigen Straßen und Gehwegen zu rechnen. Der DWD rät, das Auto stehen zu lassen, wenn möglich, oder zumindest vorsichtig zu fahren. Auch Fußgänger sollten aufpassen, wo sie hintreten, und sich warm anziehen.