Gelegentliches Nasenbluten ist oft harmlos. Wenn eine Person jedoch ständig Nasenbluten hat, können sich dahinter mitunter ernste Krankheiten verbergen.
Das Wichtigste im Überblick
Mehr als jeder Zweite hat irgendwann in seinem Leben mindestens einmal Nasenbluten (Fachbegriff: Epistaxis). Kinder sind häufiger betroffen. Aber auch Erwachsene bluten mitunter aus der Nase. In vielen Fällen gibt es dafür eine harmlose Erklärung – beispielsweise trockene oder gereizte Nasenschleimhäute, ein kräftiges Schnäuzen oder Nasebohren.
Meist ist einmaliges oder gelegentliches leichtes Nasenbluten kein Grund zur Sorge. Tritt das Nasenbluten jedoch nahezu ständig auf – etwa mehrmals in der Woche oder im Monat –, ist es wichtig, die Ursachen zu klären.
Wann (einmaliges) Nasenbluten auf einen Notfall hinweist
Einmaliges Nasenbluten ist zwar oft harmlos. Wenn es stark ausgeprägt ist oder starke weitere Beschwerden hinzutreten, kann es dennoch ernste Folgen haben oder auf eine Ursache hindeuten, die eine ärztliche Behandlung erfordert. Was bei Nasenbluten zu tun ist und wann Sie rasch handeln sollten, lesen Sie hier.
Ständig Nasenbluten: Diese Ursachen kommen infrage
Die feinen Blutgefäße unter der Nasenschleimhaut können relativ leicht verletzt werden und bluten. Mitunter reicht schon ein kräftiges Schnäuzen aus, um Nasenbluten auszulösen. Vor allem der vordere Nasenabschnitt, in dem zahlreiche kleine Blutgefäße aufeinandertreffen – der sogenannte Locus Kiesselbachi – ist besonders anfällig.
Dennoch sollte die Nase nicht ständig bluten. Wenn eine Person häufig Nasenbluten hat, kann das verschiedene Ursachen haben.
Zu möglichen Ursachen für immer wieder auftretendes Nasenbluten zählen unter anderem
- eine dauerhaft beschädigte Nasenschleimhaut durch Allergien oder trockene Luft
- die längerfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays
- Gerinnungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS), Phenprocoumon oder Clopidogrel
- Störungen der Blutgerinnung, zum Beispiel durch Hämophilie (Bluterkrankheit), Thrombozytopenie (verminderte Zahl an Blutplättchen), Von-Willebrand-Syndrom, Leberversagen
- Krümmung der Nasenscheidewand
- gut- und bösartige Tumoren des Nasen-Rachen-Raums, Leukämie (selten)
- Drogenkonsum (Schnupfen von Kokain)
- Gefäßfehlbildungen, etwa durch Erkrankungen wie Morbus Osler
Vermutlich kann auch ein zu hoher Blutdruck Nasenbluten begünstigen. Inwiefern ein unmittelbarer Zusammenhang zu Bluthochdruck besteht, ist jedoch unklar.
Mitunter befürchten Betroffene, an Leukämie erkrankt zu sein. Leukämie kann zwar zu Nasenbluten führen, in den meisten Fällen steckt jedoch eine andere Ursache hinter den Beschwerden.
Schwangere leiden häufiger unter Nasenbluten, weil die Nasenschleimhaut in der Schwangerschaft besser durchblutet ist. Und auch Kinder und ältere Personen sind grundsätzlich anfälliger.
Ständig Nasenbluten: Wann zum Arzt?
Nasenbluten, das immer wieder vorkommt, sollte abgeklärt werden. Eine erste Anlaufstelle kann die kinder- oder hausärztliche Praxis sein. Alternativ können sich betroffene Personen direkt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt wenden.
Die Ärztin oder der Arzt wird zum Beispiel wissen wollen,
- seit wann und wie häufig das Nasenbluten auftritt,
- wie stark die Blutung ist,
- ob die Person weitere Beschwerden hat,
- ob bestimmte Vorerkrankungen bekannt sind und/oder
- ob die Person Medikamente einnimmt.
Je nachdem, welche Ursache die Ärztin oder der Arzt hinter dem ständigen Nasenbluten vermutet, schließen sich weitere Untersuchungen an – zum Beispiel eine Blutabnahme.