Die Journalisten bei der Pressekonferenz des NFL-Teams Chicago Bears staunten nicht schlecht. Neben den erwarteten Informationen gab es ein überraschendes Geständnis eines Football-Stars.
Jaylon Johnson gehört zu den besten Cornerbacks (Passverteidiger) der National Football League (NFL). Sein neuer Vierjahresvertrag bringt dem 24-jährigen US-Amerikaner bis zu 76 Millionen US-Dollar ein. Die Pressekonferenz zur Verkündung seines neuen Kontrakts nutze Johnson dann aber für etwas ganz anderes – der Spieler sprach über seine Sexsucht.
„Ich möchte ganz kurz etwas verlesen“, beginnt Johnson sein vorbereitetes Statement. Erst dankt er Gott, um dann auf das eigentliche Thema zu kommen: „Ich bin in der vergangenen Saison zu einer Therapie gegen meine Sexsucht gegangen. Es war für mich unfassbar hart, das jemandem zu erzählen. Es war etwas, was niemand sonst wusste.“
Die Therapie war härter als alles andere
Seine Sexsucht sei größer gewesen als er selbst, daher wurde ihm klar, dass er sich Hilfe suchen musste. „Ich möchte zum einen sagen, dass ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der das durchmacht. Zum anderen ist es in Ordnung, so etwas durchzumachen“, sagt Johnson. Und weiter: „Ich habe das Gefühl, dass die Leute finden, man müsse eine Maske aufsetzen und man müsse alles vertuschen. Es ist in Ordnung, Dinge durchzumachen. Es ist in Ordnung, sich Hilfe zu suchen. Es ist in Ordnung, verletzlich zu sein.“
Während die Teamkollegen über die kommenden Spiele sprachen, dachte der 24-Jährige an seine Therapie. Diese sei für Johnson härter als alles andere. „Wenn ich an meinen freien Tagen zu meinem Therapeuten gehe, denke ich mir, verdammt, da fühle ich mich unwohl. Aber die ganze Woche über habe ich mich nur mental vorbereitet, die Leute reden über Verträge, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe mich nur darum gekümmert, mich selbst in Ordnung zu bringen.“
Johnson will „der Mann sein, der er als Vater, Partner und zukünftiger Ehemann sein muss“. Mithilfe der Therapie und seinem Glauben an Gott scheint er seinem Ziel nun näher zu sein.