Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, verlässt den Bundesvorstand seiner Partei. Die AfD hat ihm ein Auftrittsverbot erteilt.
Maximilian Krah hat nach Informationen von t-online seinen Rücktritt aus dem Bundesvorstand angeboten. Das Parteigremium entschied außerdem, dass Krah sich in den restlichen Wochen bis zur EU-Wahl aus dem Wahlkampf zurückziehen soll. Die Entscheidung fiel in einer Sonderschalte, in der sich am Mittwoch ab 9 Uhr der Bundesvorstand austauschte.
Der „Welt“ sagte Krah am Mittwoch nach der Sitzung: „Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand.“ Er nehme zur Kenntnis, dass „sachliche und differenzierte Aussagen“ von ihm als Vorwand missbraucht würden, um der AfD zu schaden. „Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich.“ Die AfD müsse Einigkeit bewahren. „Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück“, so Krah.
SS-Aussagen als Auslöser
Die französischen Rechten um Marine Le Pen verwiesen bei ihrem Bruch mit der AfD auf Aussagen zur SS von Krah in einem Interview mit der italienischen „La Repubblica“. Dort hatte Krah unter anderem gesagt: „Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war“.
Der Chef der italienischen Lega, Matteo Salvini, schloss sich Le Pens Stellungnahme und der Distanzierung von der AfD an. „Wie immer sind sich Matteo Salvini und Marine Le Pen in diesem Punkt vollkommen einig“, teilte die Lega laut Nachrichtenagentur Ansa mit.
Damit verliert die AfD zwei ihrer mächtigsten Partner im EU-Parlament und steht in der gemeinsamen Fraktion „Identität und Demokratie“ (ID) vermutlich vor dem Aus. Sollte sie den Fraktionsstatus verlieren, verliert sie auch Geldmittel und Redezeit im EU-Parlament.
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