Die Terrorgruppe ISPK stellt auch in Deutschland eine Gefahr dar. Mit Blick auf die EM fordert ein SPD-Politiker nun temporäre Grenzschließungen.
Dirk Wiese, Vizevorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag, hat mit Blick auf die islamistische Terrorgefahr temporäre Grenzschließungen während der Fußball-Europameisterschaft gefordert. „Im Hinblick auf die in diesem Jahr stattfindenden Sport-Großereignisse werden temporäre Grenzschließungen zur verstärkten Kontrolle erforderlich sein“, sagte Wiese dem „Tagesspiegel“. Am Freitagabend hatten mutmaßliche Terroristen des sogenannten Islamischen Staats einen Konzertsaal nahe der russischen Hauptstadt Moskau angegriffen und mehr als 130 Menschen getötet.
Zu dem Anschlag bekannt hat sich ein IS-Ableger, der sich „Islamischer Staat Provinz Khorasan“, abgekürzt ISPK oder ISIS-K, nennt. Diese Gruppe hat auch in Deutschland bereits Anschläge geplant, etwa an Weihnachten 2023 am Kölner Dom. Die Pläne konnten vereitelt werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte am Samstag, von der Gruppe gehe derzeit die größte islamistische Bedrohung in Deutschland aus. Hier lesen Sie mehr zu der Gruppe.
Die „frühzeitig von unseren Sicherheitsbehörden vereitelten Anschlagsplanungen“ an Silvester haben „deutlich vor Augen geführt, wie sehr auch wir im Visier entsprechender islamistischer Terrorzellen sind“, sagte Wiese dem „Tagesspiegel“. Erst am vergangenen Dienstag hatte die Bundesanwaltschaft im Raum Gera in Thüringen zwei mutmaßliche Islamisten des IS-Ablegers festnehmen lassen. Sie sollen einen Anschlag auf das schwedische Parlament geplant haben.