Bei einem brutalen Angriff wurde der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke verletzt. Jetzt hat er in einem Interview über die Tat und die Folgen gesprochen.
Der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke hat sich erstmals nach dem brutalen Angriff auf ihn ausführlich geäußert. „Ich bin getroffen, aber nicht eingeschüchtert“, sagte Ecke in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“, der „Freien Presse“ und der „Sächsischen Zeitung“. Er werde sich nicht mundtot machen lassen.
Ecke war am Freitag vergangener Woche beim Aufhängen von Wahlplakaten angegriffen worden, mutmaßlich von vier Jugendlichen. Er erlitt bei der Attacke Knochenbrüche im Gesicht und musste operiert werden. Der Fall löste eine bundesweite Debatte über die Sicherheit von Politikern aus.
In dem Interview berichtet Ecke, dass der Angriff vollkommen unvermittelt erfolgt sei. Es habe vorher weder ein Wortgefecht noch eine Provokation gegeben. „Ich konnte vielleicht eine Sekunde vorher realisieren, dass jetzt ein Angriff droht“, so der Politiker. Geschlagen habe ihn seiner Erinnerung nach nur einer der Jugendlichen. Nachdem er niedergeschlagen worden war, habe einer aus der Gruppe noch „ihr Schwuchteln“ gerufen. „Da war dann klar, dass es nicht zufällig passierte, dass man mit der Tat eine politische Aussage tätigen will“, sagte Ecke.
Kritik an AfD und CDU
Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass mehrere Tatverdächtige einen rechtsextremen Hintergrund haben. Nach der Tat sollen zwei Jugendliche in der Nähe damit geprahlt und weitere Politiker bedroht haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Im aktuellen Interivew gab der SPD-Politiker Ecke der AfD zumindest eine Mitschuld an Übergriffen auf Wahlkämpfer. „Die AfD hat das gesellschaftliche Klima in den vergangenen Jahren vergiftet.“ Er sprach von einer „produzierten Enthemmung“ und einer „organisierten Verrohung“, die die AfD zusammen mit rechtsextremen Gruppierungen wie den Freien Sachsen oder der Identitären Bewegung erzeuge.
Auch die CDU kritisierte Ecke. Er sei froh über die Anteilnahme, die er auch aus der Union erhalten habe. „Aber mit der CDU nach Angela Merkel ist teilweise ein schneidiger Tonfall auch gegenüber der politischen Konkurrenz eingekehrt“, so Ecke. Da sprächen manche davon, dass die Bundesregierung die Demokratie gefährde. Diesen Ton empfinde er als nicht angemessen.