Lars Klingbeil hält wenig von der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Eher möchte der SPD-Chef jungen Menschen die Wahl geben, ob sie einen Dienst für das Land leisten möchten.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat sich dafür ausgesprochen, jeden jungen Menschen nach der Bereitschaft für einen militärischen oder zivilen Freiwilligendienst zu fragen.
„Ich halte persönlich aber nichts von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht, weil ich finde, dass ein Zwangsdienst nicht zeitgemäß ist“, sagte Klingbeil der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Was ich richtig finde, ist, dass jeder junge Mensch einmal in seinem Leben mit der Frage konfrontiert wird, ob er oder sie einen Dienst für unser Land leisten möchte. Egal, ob bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich. Dafür müssen wir die Freiwilligendienste stärken.“
Klingbeil begrüßte zugleich „das Bemühen von (Verteidigungsminister) Boris Pistorius, die Bundeswehr attraktiver zu machen als Arbeitgeber und um Nachwuchskräfte anzuwerben“. Pistorius hatte vor Weihnachten gesagt, dass er angesichts des Personalmangels bei der Truppe Modelle einer Dienstpflicht prüfe und dabei das schwedische Modell als Beispiel angeführt.
Dort gibt es aber keine reine Wehrpflicht, sondern eine allgemeine zivile oder militärische Dienstpflicht für alle jungen Männer und Frauen. Alle werden gemustert, dann wird nach Eignung und Motivation zum Truppendienst ausgesucht – 2025 können etwa 8000 von 100.000 ihre Dienstpflicht bei der Truppe ableisten, wie der Verteidigungsattaché der Botschaft in Berlin, Jonas Hard af Segerstad, vor kurzem im Verteidigungsblog „Augen geradeaus!“ erklärt hat.