Die größten Nürnberger Geldinstitute im Vergleich: Was bezahlt ein Kunde für ein Girokonto oder die Kreditkarte? Wie viel Zinsen gibt es derzeit auf Tages- und Festgeld?
Örtliche Sparkasse und lokale Volks- und Raiffeisenbank im direkten Vergleich – das ist das Grundprinzip des Regionalbankenreports. In diesem Format analysiert das Vergleichsportal Verivox exklusiv für t-online in Nürnberg, wie viel Bankkundinnen und -kunden bei den zwei größten regionalen Geldhäusern für ihre Finanzdienstleistungen bezahlen müssen und wo Sparer die höheren Zinsen einstreichen.
Mehr als 50 Euro obendrauf zahlt etwa ein Musterkunde für sämtliche Bankdienstleistungen, wenn er ein Girokonto, eine Standard-Kreditkarte und ein Wertpapierdepot bei der Sparkasse Nürnberg hat – im Vergleich zur VR Bank Metropolregion Nürnberg. Dafür streichen Sparer mit einem Tages- und einem Festgeldkonto bei der lokalen Sparkasse 105 Euro mehr Zinsen ein als bei der Nürnberger VR Bank.
Wer Angebote vergleicht, findet problemlos Banken, bei denen das Konto komplett gratis ist. „Für Kreditinstitute ist das Girokonto seit jeher ein wichtiges Ankerprodukt, durch das sie wertvolle Informationen erhalten, um ihren Kunden zielgenau weitere Finanzprodukte anzubieten“, sagt Oliver Maier. „Darum wird insbesondere das Hauptkonto, über das die Gehalts- oder Rentenzahlungen laufen und sämtliche Zahlungen abgewickelt werden, von vielen Banken kostenfrei angeboten.“
Laut einer repräsentativen Verivox-Studie vom März 2024 zahlt bundesweit rund jeder sechste Bankkunde (18 Prozent) nach eigenen Angaben gar nichts für das hauptsächlich genutzte Girokonto. Bei der Auswahl des neuen Kontos sollten Verbraucher daher genau hinschauen: Bei einem echten Gratis-Konto verzichtet die Bank nicht nur auf Kontoführungsgebühren. Darüber hinaus sollten auch die Girocard oder alternativ eine Debitkarte von Visa oder Mastercard ebenso kostenfrei enthalten sein wie Barabhebungen am Geldautomaten, Online-Überweisungen und Daueraufträge sowie Gut- und Lastschriften in unbegrenzter Anzahl.
Sparpotenzial bietet auch eine kostenfreie Kreditkarte, bei der die Karteninhaber ein beliebiges Girokonto für die Abrechnung der Umsätze hinterlegen können. Für diese Gratis-Kreditkarten muss also kein neues Konto bei der kartenausgebenden Bank eröffnet werden. Zusätzliches Plus: Bei vielen kostenfreien Kreditkarten sind auch Barabhebungen am Geldautomaten und das Bezahlen außerhalb der Eurozone kostenfrei. Sowohl die Sparkasse als auch die VR Bank in Nürnberg berechnen dafür zusätzliche Gebühren.
„Wer sich für eine kostenfreie Kreditkarte ohne Kontobindung entscheidet, sollte beachten, dass die Karte über eine Teilzahlungsfunktion verfügt“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „In ihrer Standardeinstellung wird zum Monatsende nur ein Teil der Kartenumsätze vom hinterlegten Konto abgebucht. Auf die verbleibende Summe werden dann je nach Kartenanbieter teilweise sehr hohe Kreditzinsen fällig.“
Um Zinskosten zu vermeiden, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb darauf achten, dass sie ihre Kreditkartenrechnung stets pünktlich zur Fälligkeit in voller Höhe begleichen. Besonders komfortabel in der Handhabung sind Kreditkarten, bei denen sich der automatische Einzug per Lastschrift einstellen lässt. Dann wird zum Ende des Abrechnungszeitraums der komplette ausstehende Betrag vom Konto abgebucht und es fallen keine Zinsen an. Unter den kostenfreien Kreditkarten bieten diese Funktion beispielsweise die „Genialcard“ (Visa) der Hanseatic Bank oder die Bank Norwegian.