Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn: den Valentinstag. In einigen Ländern ist er sogar verboten. Es drohen drastische Strafen.
Und jährlich grüßt der Valentinstag: Auch dieses Jahr wird das sogenannte Fest der Liebe gefeiert. In Deutschland macht es sich vor allem beim Einkauf bemerkbar und hält viele Geschenkideen für verliebte Menschen bereit. Doch nicht überall ist das der Fall. In einigen Ländern müssen Feiernde sogar harte Strafen befürchten. Ein Überblick:
Iran
In der islamischen Republik ist der Valentinstag offiziell seit 2010 verboten. Das Regime betrachte ihn als eine dekadente Feier der Liebe. Der Tag fördere die „degenerierte westliche Kultur und illegitime Beziehungen“, berichtet das amerikanische Medium „New Lines Magazine“. Schon seit mehr als zwei Jahrzehnten verboten sind Poster, Broschüren, Kisten sowie Karten mit Herzsymbolen und rote Rosen. Trotzdem feiert die Bevölkerung durchaus, und auch Ladenbesitzer bieten allerlei zum Liebesfest an. Die Folge: Festnahmen und die Schließung von Geschäften, so das „New Lines Magazine“ weiter.
Pakistan
In Pakistan ist der Valentinstag seit 2017 verboten. Das oberste Gericht des Landes hatte zudem jeglichen Feiern in Regierungsgebäuden und an öffentlichen Orten den Riegel vorgeschoben. Der Tag sei „unislamisch“, ist bei der indischen Zeitung „Times Now News“ zu lesen. Auch Medien dürfen nicht darüber berichtet, so der britische Fernsehsender BBC. Das Verbot wurde durch eine Petition angeregt. In dieser hieß es, dass der Valentinstag der islamischen Lehre widersprechen. Außerdem propagiere das Fest „Unmoral, Nacktheit und Anzüglichkeit unter dem Deckmantel der Verbreitung von Liebe“.
Indonesien
In dem bevölkerungsreichsten islamischen Land fallen die Feierlichkeiten ganz unterschiedlich aus. Während es in den Großstädten wie Jakarta keine Einschränkungen gibt, sieht das in den konservativeren Landesteilen ganz anders aus. In Banda Aceh, einer Provinzhauptstadt, ist der Valentinstag seit 2020 verboten. Auch hier wurde damit argumentiert, dass das Fest unislamisch sei. Außerdem widerspreche es dort den örtlichen Traditionen, berichtet das Onlinemedium „Mashable Sea“. In Indonesien wurde am Valentinstag gewählt.
Malaysia
Gleich hundert Muslime wurden 2011 in Malaysia festgenommen, weil sie den Valentinstag feierten, berichtet der arabische Sender Al Arabiya. Dabei richten sich solche Maßnahmen nur gegen Muslime. Anhänger anderer Religionen müssen keine Einschränkungen befürchten. Trotzdem gebe es konservative Stimmen, die einen Verbot des Feiertags fordern, berichtet „Mashable Sea“.
Russland
In Russland ist der Valentinstag nicht verboten, dennoch wird er bekämpft. Allen voran von der russisch-orthodoxen Kirche. „Es ist ein aus dem Westen importierter Feiertag, und trotz aller Versuche, ihn zu veredeln, bleibt er Propaganda für Beziehungen, die nichts mit wahrer Liebe zu tun haben“, sagt der Patriarch Kirill, oberster Geistlicher der Kirche. Das berichtet die russische Zeitung „Moscow Times“.
China, Japan und Indien
Während manche Menschen Valentinstag nicht feiern wollen oder können, gibt es in einigen Ländern Alternativen. So etwa in China: Das Qixi Festival. Auch hier wird die Liebe gefeiert. Am siebten Tag des siebten Monats des chinesischen Kalenders findet es statt, berichtete das chinesische Insitut CLI.
In Indien sollte der „Tag der Kuhumarmung“ den Valentinstag ersetzen, berichtet die „Daily Mail“. Schließlich ist das Tier für rund 80 Prozent der Inder aufgrund des Hinduismus heilig. Doch nachdem es im Internet Spott gehagelt hatte, wurde der Plan verworfen, erklärt das „Times Magazine“.
Im Osten Asiens, vor allem in Japan, Südkorea und Taiwan, gibt es am 14. März das Fest der Liebe: den sogenannten „White Day“, berichtet Japan Rail Pass. Geschenkt werden keine Blumen, sondern eine ganze Menge Schokolade. Trotzdem wird auch dort der Valentinstag begangen.