Für besonders gefährliche Straftäter geht es nach einer langjährigen Haftstrafe in die Sicherungsverwahrung. Doch wie viele von ihnen befinden sich in Niedersachsen?
Sicherungsverwahrung droht Menschen, die als besonders gefährlich gelten. Menschen, die zuvor bereits eine lange Haftstrafe verbüßt haben – etwa wegen Mordes oder Vergewaltigung. In Niedersachsen liegt die Zahl der Sicherungsverwahrten im Februar bei insgesamt 52 Personen. Darunter 51 Männer und eine Frau.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl in Niedersachsen weitestgehend konstant geblieben. Das teilte das Justizministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Zahl veränderte sich demnach in den vergangenen Jahren kaum – zwischen 2020 und 2022 (jeweils Januarwerte) lag sie zwischen 50 und 54.
Der Großteil sitzt in Rosdorf
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rosdorf (Landkreis Göttingen) stehen laut Ministerium 48 Plätze in der Sicherungsverwahrung zur Verfügung, in der JVA Meppen sind es zehn Plätze. Im vergangenen Jahr wurde demnach für vier Menschen im Bundesland Sicherungsverwahrung angeordnet: in zwei Fällen wegen Mordes und jeweils in einem Fall wegen schweren Raubes und Vergewaltigung. Ein Jahr zuvor wurden noch zwölf Sicherungsverwahrungen angeordnet.
Die Gefängnisse in Niedersachsen haben laut Ministerium knapp 5.900 Plätze, die Belegung lag im vergangenen Jahr je nach Monat zwischen etwas mehr als 4.500 und rund 4.820.
Das Justizressort in Bremen teilte mit, dass das Bundesland selbst keine Plätze für Sicherungsverwahrte vorhalte, sondern die betroffenen Menschen in Niedersachsen untergebracht seien – derzeit seien es drei Männer. Im Land Bremen gibt es demnach 717 Haftplätze, 680 davon sind derzeit belegt.