Bus und Bahn fahren ohne gültigen Fahrschein kann teuer werden. So viele Menschen waren 2023 ohne ein Ticket unterwegs.
Rund 16,4 Millionen Fahrgäste wurden im vergangenen Jahr in Berliner Bussen und Bahnen kontrolliert. Dabei trafen die Kontrolleure der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) rund fünf Prozent der Fahrgäste ohne Fahrschein an, bei der S-Bahn waren es 2,4 Prozent, was rund 199.000 Personen entspricht. Das geht aus einer Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des Linken-Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg hervor. Die BVG erstattete demnach in 2.943 Fällen Strafanzeige. Die Deutsche Bahn AG zeigte in 441 Fällen Fahrgäste an, die ohne oder mit gefälschten Fahrscheinen unterwegs waren.
Kommt es zu einer Verurteilung, erhalten die Betroffenen in der Regel eine Geldstrafe. Wird diese nicht bezahlt, droht eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe. Im Jahr 2023 wurden nach Angaben der Senatsjustizverwaltung rund 540 Menschen schließlich inhaftiert, weil sie ohne Fahrschein Bus oder Bahn gefahren waren. Der Umgang mit dem Straftatbestand des Fahrens ohne Fahrschein ist seit Jahren umstritten. Im Strafgesetzbuch ist es unter dem Paragrafen 265a als „Erschleichen von Leistungen“ geregelt. Vor allem Politiker der Linken fordern, den Straftatbestand ganz abzuschaffen.
- Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will das Schwarzfahren entkriminalisieren. Das hat er vor
Nach Angaben der BVG waren im vergangenen Jahr rund 1,05 Milliarden Fahrgästen mit Bussen und Bahnen in der Hauptstadt unterwegs. Die Fahrgastzahlen der Berliner S-Bahn werden nicht gesondert erfasst, teilte die Deutsche Bahn mit.