Bis zu 15.000 Euro
Das verdient man bei der Bundeswehr
10.06.2025 – 13:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Debatte um eine Wehrpflicht nimmt erneut Fahrt auf. Wie sieht es mit den finanziellen Anreizen für den Dienst in der Bundeswehr aus?
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat beim Nato-Treffen ein ehrgeiziges Ziel für die Bundeswehr ausgegeben: Laut dem SPD-Politiker muss sie 60.000 neue Soldaten anwerben, um wirklich einsatzfähig zu sein. Verschiedene Unions-Politiker nutzen diese Feststellung als Vorlage, um Druck auf ihren Koalitionspartner auszuüben und fordern eine Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Finanziell wird der Dienst in der Bundeswehr erst bei den hohen Dienstgraden richtig lukrativ: Hier geht das Gehalt hoch bis zu fast 16.000 Euro. Die Verdienste „einfacher“ Soldaten, die den Großteil der Armee ausmachen, liegen deutlich darunter. Erst ab dem Rang eines Stabshauptmanns verdient ein Soldat garantiert mehr 4.700 Euro – und liegt damit also über dem durchschnittlichen Monatsverdienst in Deutschland.
Der Verdienst bei der Bundeswehr ist an Besoldungsgruppen gekoppelt, streng genommen bekommen die Soldaten also eigentlich gar kein Gehalt. Die Besoldungsgruppen sind für die jeweiligen Ränge festgeschrieben – je nach Dienstjahren können die Soldaten dann noch weiter in diesen Gruppen aufsteigen. Zudem gibt es verschiedene Gründe für Zuschläge: etwa Qualifikationen, Elternschaft oder gefährliche Einsätze.
Diesen Bruttomonatssold können Soldaten bei der Bundeswehr erwarten:
In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Wehrpflicht 1956 eingeführt, in der DDR 1962. Seit 2011 ist sie ausgesetzt, aber formal nicht abgeschafft. In der Zeit der Weimarer Republik gab es aufgrund von Auflagen des Versailler Friedensvertrages keine Wehrpflicht, wohl aber von 1935 bis zum Kriegsende 1945 in der Zeit des Nationalsozialismus.
Für die Wiedereinführung reicht eine einfache Mehrheit aus. Nur wenn die Wehrpflicht auch für Frauen gelten soll, ist eine Grundgesetzänderung nötig – und so eine Zweidrittel-Mehrheit, für die die Bundesregierung auch Stimmen aus der Opposition braucht.