Frankfurt Der Großteil aller CO2-Emissionen eines Haushalts entsteht beim Heizen. Sind die Heizungssysteme noch dazu veraltet, verbrauchen sie weitaus mehr Energie als moderne, ökologische Alternativen. Dennoch sind 50 Prozent aller Ölheizungen und 36 Prozent aller Gasheizungen in Deutschland älter als 20 Jahre.
Doch nicht alle neuen Heizsysteme sind für jedes Haus geeignet. Darüber hinaus variieren die Kosten für eine Set up oder Optimierung stark nach Area, Hersteller und Dienstleister. „Die wirklichen Kosten für die Heiztechniken kennt man erst nach der Angebotseinholung“, sagt Materne.
Die Bundesregierung fördert im Rahmen der Energiewende klimafreundliche Alternativen zu Öl und Fuel mit bis zu 45 Prozent der Investitionskosten. Zuschüsse gibt es von der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie aus regionalen Programmen. Wie hoch diese im konkreten Fall sind, lässt sich auf den Webseiten der einzelnen Förderprogramme nachlesen.
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Die folgenden Kostenangaben dienen als Orientierung. Vor einer endgültigen Entscheidung ist es empfehlenswert, sich an die Verbraucherzentrale oder einen zertifizierten Energieberater zu wenden.
Die Brennstoffzelle
Brennstoffzellen erzeugen nicht nur Warmwasser und Wärme für Gebäude, sondern auch Strom. Das geschieht mithilfe eines chemischen Prozesses, der sogenannten kalten Verbrennung, bei der Wasser- und Sauerstoff miteinander reagieren.
Vorteile: Brennstoffzellen arbeiten ganz ohne schädliche Abgase wie etwa Stickoxide oder Feinstaub und gelten als besonders effiziente Energieträger. Zudem handelt es sich um ein kompaktes System mit geringem Geräuschpegel.
Nachteile: „Brennstoffzellen sind noch lange nicht marktreif, was man allein schon an den hohen Anschaffungskosten merkt“, sagt Energieberater Patrick Franken von Franken Vitality in Köln. „Außerdem ist es meiner Meinung nach fragwürdig, ob die Brennstoffzelle wirklich als energiefreundliche Heizungstechnik klassifiziert werden kann.“ Theoretisch kann Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Praktisch geschieht dies zu 90 Prozent aus Erdgas. Dementsprechend ist für den Betrieb einer Brennstoffzellenheizung auch ein Gasanschluss erforderlich.
Kosten: 35.000 bis 40.000 Euro
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird zur Strom- und Wärmeerzeugung ein Brennstoff wie Kohle, Erdgas oder umweltfreundliche Biomasse verbrannt. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher zur Raumheizung und Warmwasserbereitung genutzt. Gleichzeitig erzeugt diese Heizung Strom.
Vorteile: Ein BHKW lohnt sich für all jene, die einen hohen Wärmebedarf (mindestens 15.000 kW/h professional Jahr) haben und gleichzeitig den Großteil der erzeugten elektrischen Energie selbst abnehmen können. „Das macht beispielsweise für Mehrfamilienhäuser oder ein beheizbares Schwimmbad Sinn“, erklärt Franken.
Nachteile: Bei Niedrigenergiehäusern rentiert sich die Anschaffung eines BHKWs nicht, und auch in durchschnittlichen Einfamilienhäusern erst nach langjähriger Nutzung. Wer sein BHKW mit Pellets betreiben möchte, zahlt einen Aufpreis gegenüber fossilen BHKWs.
Kosten für ein Nano-/Mikro-BHKW: 25.000 bis 30.000 Euro
Pelletheizung
Bei der Pelletheizung werden Holzstäbchen, meist aus Reststoffen der Sägeindustrie, in einem Pelletkessel verbrannt. Dabei handelt es sich um eine Zentralheizung, die sich sehr intestine zum Beheizen von Ein- oder Zweifamilienhäusern eignet. „Pelletheizungen werden in der Regel dann eingesetzt, wenn der Kunde zuvor eine Ölheizung im Keller hatte und der Tank ausgetauscht werden kann“, sagt Franken.
Vorteile: Bei vollautomatischen Pelletheizungen ist kein manuelles Nachlegen wie bei den klassischen Stückholzheizungen erforderlich. Zudem gilt der Brennstoff Holz als CO2-neutral, da Bäume wieder nachwachsen und das freigesetzte CO2 erneut binden.
Nachteile: Kritiker entgegnen dem Argument der CO2-Neutralitätit, dass Holz nicht so schnell nachwachsen kann, wie die Brennholznachfrage steigt. Außerdem stoßen Holzöfen enorme Mengen Feinstaub ab. Für den Pellets-Vorrat ist ein Lagerraum erforderlich.
Kosten: 25.000 bis 28.000 Euro
Wärmepumpe
Die Wärmeenergie wird je nach Variante aus dem Grundwasser, der Luft oder dem Erdreich gewonnen und mithilfe von Strom auf die gewünschte Temperatur gebracht. Der Antriebsstrom kann in Kombination mit einer Fotovoltaik-Anlage aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Laut Energieexperte Franken sind Wärmepumpen mittlerweile die beliebteste Heizungstechnik im Neubau.
Vorteile: Lediglich 25 bis 35 Prozent der gewonnenen Energie gehen auf die Stromzufuhr zurück, der Großteil wird kostenlos aus der Umgebungswärme gewonnen. Wärmepumpen arbeiten emissionsfrei und zählen vor allem in Kombination mit Solarthermie zu den umweltschonendsten Methoden der Heizung und Warmwasserbereitung.
Nachteile: Je nach Erschließungsaufwand (Brunnen, Bohrungen) können Wärmepumpen sehr teuer werden. Außerdem eignen sie sich weniger für Altbauten mit hohen Geschossdecken oder schlechter Dämmung, da sie im Vergleich zu Holzheizungen nicht so hohe Temperaturen erreichen können.
Kosten: 17.000 bis 32.000 Euro
Scheitholz-Vergaserkessel
Beim Holzvergaserkessel findet die Holzverbrennung nicht in einer, sondern in zwei verschiedenen Brennkammern statt. Im Vergleich zu einem Kamin, bei dem das gesamte Brennholz auf einmal verbrennt, verläuft die Feuerung somit schrittweise und deutlich effizienter.
Vorteile: Wer Zugang zu regionalem Holz hat oder sogar ein eigenes Stück Wald besitzt, für den ist der Betrieb eines Scheitholz-Vergaserkessels eine äußerst preiswerte Various.
Nachteile: Das Scheitholz muss manuell nachgelegt werden, was einen höheren Zeitaufwand als bei Pellets mit sich bringt. Um Kessel, Wärmespeicher und Brennstofflager unterzubringen, ist viel Platz erforderlich.
Kosten: 13.000 bis 15.000 Euro
Solarthermie
Bei der thermischen Solaranlage fangen Sonnenkollektoren die Sonnenstrahlung ein, erwärmen damit das Trinkwasser und unterstützen die Heizung. Die Solarenergie reicht aus, um den Warmwasserbedarf in den Sommermonaten Mai bis September vollständig zu decken. Über das ganze Jahr gerechnet deckt die Solaranlage 60 Prozent des Warmwasserbedarfs eines durchschnittlichen Einfamilienhauses ab.
Vorteile: Solarthermie kann in Kombination mit quick jedem Heizungssystem als Hybridheizung fungieren. Damit sparen Verbraucher bis zu 30 Prozent ihrer Energiekosten.
Nachteile: Solarthermie wird in der Regel nur als Unterstützung eingesetzt. Dafür braucht man ausreichend Dachfläche. Eine Faustregel besagt: 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche professional Individual zur Warmwasserbereitung, bei Heizungsunterstützung drei Quadratmeter.
Kosten: 7200 bis 12.500 Euro
Fernwärme
Fernwärmesysteme transportieren Heizungswasser von einem zentralen Energieerzeuger über gedämmte Erdleitungen zu den Haushalten. Die Stromerzeugung entsteht dabei im Optimalfall als Abfallprodukt bei der Müllverbrennung oder großen BHKWs.
Vorteile: Es ist kein eigenes Abgassystem nötig, da die Verbrennung nicht im Haus stattfindet. Anstatt eines Kessels wird lediglich ein Wärmeübertrager benötigt. All das spart Platz und (Wartungs)-Kosten.
Nachteile: Fernwärmenetze sind quick ausschließlich in stark besiedelten Stadtgebieten vorhanden. Ländliche Gebiete haben hier das Nachsehen. Außerdem werden viele BHKWs nach wie vor mit fossilen Brennstoffen betrieben.
Kosten: 2000 bis 6000 Euro
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