E-Autos werden schöner, besser, billiger. Und damit endlich zur wirklichen Alternative – heißt es. Neue Zahlen zeigen nun aber: Einen Stromer zu fahren, ist viel teurer als oftmals angenommen.
Längst kosten brauchbare E-Autos nicht mehr die Welt. Und außerdem tankt man billigen Strom statt teuren Sprits. Obendrein kann hier weniger kaputt gehen, die Wartung müsste deshalb günstiger sein. Spart man mit dem Stromer also Geld?
E-Auto monatlich 200 Euro teurer
Ganz im Gegenteil! Das zeigt der neue neue Autokosten-Index der Leasinggesellschaft Leaseplan (Niederlande). Wer ein Elektroauto fährt, bezahlt mehr als 800 Euro Unterhalt – Monat für Monat. Das sind über 200 Euro mehr als der Nachbar für seinen Verbrenner blecht. Benziner (587 Euro) und Diesel (576 Euro) liegen auf beinahe gleichem Niveau. Größter Kostenfresser ist beim E-Auto derzeit der Wertverlust, der deutlich höher liegt als bei Verbrennerautos (bezogen auf den Unterhalt).
Immerhin: Die Kosten des Stromers nähern sich denen der Verbrennerautos an. Und in den kommenden Jahren sollen alternative Antriebe günstiger werden. Das dürfte die Zahlen zugunsten der E-Autos verschieben. Allerdings ist Deutschland auch hier langsamer als die Nachbarn: In Vorreiterländern wie Norwegen und Niederlande liegen E-Autos schon heute auf demselben Unterhalts-Level wie Benziner und Diesel.
Deshalb brauchen wir langfristige Anreize der Politik, um E-Modelle zur vernünftigen Wahl beim Autokauf zu machen, so das Fazit der Studie – die übrigens auch verrät, wie teuer das Autofahren in Europa allgemein ist.
Hier ist Autofahren am billigsten
Die Unterschiede sind gewaltig: 440 Euro pro Monat bezahlen die Griechen, beinahe das Doppelte (830 Euro) kostet das Auto monatlich in Norwegen. Deutschland liegt mit monatlich 611 Euro ziemlich genau im europäischen Durchschnitt von 617 Euro.
Für den Index vergleicht Leaseplan die Unterhaltskosten für Kleinwagen und Mittelklasse-Autos in 18 Ländern Europas. Die Zahlen schließen alle Kosten ein, die beim Autofahren anfallen: Steuern, Versicherung und Instandhaltung, aber auch den Wertverlust – und eben den Sprit bzw. die Stromkosten.