Für viele ist „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ein Muss zu Weihnachten. Seit der Premiere 1973 ist jedoch viel Zeit vergangen. So hat sich Pavel Trávníček verändert.
Plätzchen backen, auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinken, Geschenke besorgen − es gibt Traditionen, ohne die die Vorweihnachtszeit nur halb so schön wäre. Auch einige Filmklassiker gehören für viele zum festen Programm. Besonders beliebt ist „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ − und das schon seit 50 Jahren.
Doch was wäre die Geschichte ohne den Prinzen, gespielt vom damals 23-jährigen Tschechen Pavel Trávníček? Er verzauberte nicht nur Aschenbrödel und ihre Stiefschwester, sondern auch viele Zuschauerinnen vor den Fernsehbildschirmen.
Auch nach dem Weihnachtsklassiker von 1973 spielte er die Rolle des Prinzen noch ein paar Mal in anderen Märchenfilmen. So war Trávníček zum Beispiel 1979 in „Schneeweißchen und Rosenrot“ zu sehen und 1982 in „Der dritte Prinz“, wo er noch einmal zusammen mit Aschenbrödel-Darstellerin Libuše Šafránková als Paar auftrat.
2018 übernahm er eine Rolle in der deutschen Filmsatire „Der große Rudolph“ über den Münchner Modedesigner Rudolph Mooshammer. Abseits der Schauspielerei arbeitet Trávníček als Synchronsprecher und lieh bereits Alec Baldwin, Steve Guttenberg und Jeff Goldblum seine Stimme. Im „Aschenbrödel“-Dreh musste er aber im tschechischen Original allerdings noch selbst synchronisiert werden − wegen seines Dialekts.
Noch immer ist Trávníček als Schauspieler aktiv, wenn auch nur noch selten. An den Ruhestand denkt der 73-Jährige allerdings nicht. „Natürlich ist das schon ein recht hohes Alter, das ich habe. Ich spiele beispielsweise kein Theater mehr. Ich habe über 40 Jahre ein privates Theater geleitet. Was ich jetzt noch mache, sind Fernsehproduktionen oder Moderationen wie zum Adventskonzert“, sagte er vor Kurzem im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Am 21. Dezember ist er der Gastgeber des großen Adventskonzerts in Dresden.
Spätes Vaterglück mit 66 Jahren
Nicht nur als Filmprinz war Trávníček auf der Suche nach der großen Liebe. Auch im wahren Leben suchte er sie − und fand sie offenbar mehrmals. Seit 2015 ist er zum vierten Mal verheiratet. Im Dezember 2016 wurden seine 35 Jahre jüngere Frau Monika und er Eltern.
Während es für seine Ehefrau das erste Kind nach zwei Fehlgeburten war, ist es für Trávníček bereits das dritte. Er hat zwei erwachsene Söhne aus erster Ehe. Auf seinem Instagram-Kanal gewährt der Tscheche Fans immer wieder Einblicke in sein Familienleben und ist dort öfter mit seinem jüngsten Sohn zu sehen.
„Man dachte, es wird ein Märchen wie jedes andere“
Während Pavel Trávníček noch mit beiden Beinen im Leben steht, leben viele der Darsteller aus dem Märchenklassiker nicht mehr. Aschenbrödel Libuše Šafránková starb im Juni 2021, die Stiefmutter Carola Braunbock bereits 1978. Durch „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sind sie alle jedoch unsterblich geworden. Und das, obwohl zunächst niemand davon ausging, dass der Film derart begeistern würde.
„Kein Mensch hat gedacht, dass der Erfolg so anhält. Man dachte, es wird ein Märchen wie jedes andere“, sagte Trávníček mal im Interview mit RTL. „Es macht unglaublich stolz und dankbar, dass nach 50 Jahren immer noch diese Begeisterung über Generationen hinweg anhält.“ Auch in diesem Jahr wird er wieder ein Millionenpublikum als Prinz verzaubern. Stolze 16 Mal wird der Klassiker rund um Heiligabend in diesem Jahr ausgestrahlt. Wann genau, können Sie hier nachlesen.