Der 1. FC Köln kann doch noch gewinnen. Der 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt war der erste Sieg unter Timo Schultz. So erlebte der Trainer den erlösenden Abend.
Auch eine Stunde nach Abpfiff war Timo Schultz „noch voller Adrenalin“. Durch die Treffer von Faride Alidou (67.) und Jan Thielmann (80.) hatte der 1. FC Köln am Samstagabend erstmals unter seiner Regie einen Sieg gelandet. Schultz nahm sich anschließend vor: „Wenn ich ein bisschen zur Ruhe gekommen bin, werde ich den Abend sicher genießen.“
Dass er selbst den ersten Bundesliga-Dreier seiner Trainer-Karriere verbuchen konnte, ordnete der 46-Jährige als völlig nebensächlich ein. „Ich freue mich über den Sieg – für die Fans, für den Verein und vor allem für die Mannschaft, die wieder gut gespielt hat.“ Es war erst der dritte Saisonerfolg des FC, der den Relegationsplatz festigte und seinen Vorsprung auf Mainz und Darmstadt auf jeweils vier Zähler erhöhte. „In Euphorie verfallen werde ich aber nicht“, stellte Schultz abschließend klar: „Ich werde wie immer analysieren, was wir gut und schlecht gemacht haben.“ Dies dürfte nach einem erlösenden Sieg leichter als zuletzt fallen.
Das sagten die Trainer zum Spiel
Timo Schultz: „Die Statistiken lesen sich ähnlich wie gegen Dortmund – nur ganz oben nicht, beim Ergebnis. Das ist für uns heute das Entscheidende. Der Schlüsselmoment war sicherlich a) die Gelb-Rote Karte und b) daraus resultierend das Tor von Faride Alidou. Für uns war der Sieg verdient. Wir sind sehr glücklich, dass wir zu null gespielt haben, das muss die Basis sein für den Rest der Rückrunde. Darüber hinaus haben wir zwei schöne Tore geschossen. Doch ab Dienstag machen wir einen Haken dahinter, dann gilt der Fokus Hoffenheim – das ist das nächste Ziel.“
Dino Toppmöller: „Glückwunsch an Timo und den 1. FC Köln für den in Summe verdienten Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die Aggressivität und Power auf den Platz gebracht, die wir uns vorgenommen hatten. Das war auch fußballerisch sehr dünn, wir hatten zu viele Ballverluste und einfache Fehler – so kannst du keine Dominanz aufbauen. Aus der Halbzeit sind wir gut herausgekommen und hatten den Gegner phasenweise um den Sechzehner herum. Dann haben wir uns selbst bestraft mit einer Aktion, die dämlich ist. Der Platzverweis war berechtigt. Dann schießt Köln direkt das 1:0 und es ist nicht einfach, zurückzukommen. Das 2:0 schießen wir selbst, aus dem Grund sind wir auch noch keine Spitzenmannschaft. Köln hat es gut gemacht, war sehr aggressiv und hat verdient gewonnen.“
Das sagten die FC-Spieler
Jan Thielmann: „Der Sieg fühlt sich gut an, ein Stück weit befreiend. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, auch die Gelb-Roten Karten kamen uns entgegen. Am Ende haben wir verdient 2:0 gewonnen. Wir wussten, dass es ein intensives Spiel wird und wir voll auf der Höhe sein müssen. Das waren wir von Minute eins an, und konnten hinten raus zum Glück das Spiel entscheiden. In der ersten Halbzeit hat der Torwart meinen Schuss noch gut gehalten, in der 80. Minute ist dann einfach der Kopf ausgegangen. Ich habe einfach draufgehalten, mehr als daneben gehen kann der Ball nicht. Heute konnten wir das Spielglück auf unsere Seite zwingen, was wir in dieser Saison noch nicht so hatten. Unsere Abwehr hat heute auch einen überragenden Job gemacht. Wenn das passt, fällt es vorne leichter, Tore zu schießen.“
Florian Kainz: „Wir haben heute ein sehr leidenschaftliches Spiel gezeigt, vollen Einsatz – haben versucht, alles hereinzuhauen. Frankfurt hat es uns richtig schwer gemacht, Zugriff zu bekommen, aber über das Spiel hinweg hatten wir trotzdem mehr Chancen als zuletzt. Gott sei Dank haben wir uns heute belohnt, mit zwei Toren hintenraus. Wir haben wenig zugelassen, gefühlt war Frankfurt spielerisch ein bisschen überlegen, hatte die Chancen aber nach Einwürfen oder Ecken. Was die Standardsituationen angeht, müssen wir noch konsequenter in der Verteidigung sein. Aber wir sind natürlich sehr froh, dass wir die drei Punkte einfahren konnten. Das ist für uns alle wichtig – ob für den Trainer, das Trainerteam, uns Spieler, die Fans, für die Stimmungslage. Der Sieg tut uns allen gut. Jetzt werden wir gut weiterarbeiten, die Tabelle ist eng – wir müssen hart arbeiten.“