Viele Menschen sammeln Kleingeld. Viele Banken verlangen für Bareinzahlungen aber eine Gebühr. Wie Sie Ihre Münzen dennoch kostenlos einzahlen können.
Das Wichtigste im Überblick
Die Deutschen hängen immer noch am Kleingeld. Während manche Länder bestimmte Cent-Münzen sogar komplett verbannen, zahlen hierzulande viele Menschen vor allem kleine Beträge lieber bar.
So häuft sich im Portemonnaie mitunter das Klimpergeld. Weil das auf Dauer stört, sammeln manche Leute die Münzen an anderer Stelle, um sie später auf ihr Konto einzuzahlen. Diesen Service aber lassen sich immer mehr Banken bezahlen. Manche nehmen Münzen gar nicht erst an.
Wir zeigen Ihnen, wo Sie Ihr Sparschwein noch kostenlos leeren können, wie Sie das am einfachsten anstellen und erklären, warum manche Banken überhaupt Gebühren verlangen.
Wo kann ich kostenlos Münzen einzahlen?
Sind Sie Kunde bei einer Filialbank, könnten Sie Glück haben: Manche Institute lassen Sie bis zu 50 Münzen kostenlos wechseln oder auf Ihr Girokonto einzahlen. Gehen Sie dafür einfach in die nächste Filiale und geben Sie das Kleingeld am Bankschalter ab. In einigen Instituten gibt es dafür auch spezielle Münzautomaten.
Bei manchen Banken ist es sogar möglich, mehr als 50 Münzen abzugeben, ohne Gebühren zu zahlen – etwa bei der Hypovereinsbank. Bei der Commerzbank und ihrer Tochter Comdirect sind die ersten drei Einzahlungen pro Jahr in unbegrenzter Höhe kostenlos.
Haben Sie Ihr Konto hingegen bei einer Direktbank wie der ING, der DKB, N26 oder der Consorsbank, können Sie Ihr Münzgeld nicht so einfach loswerden. Die Internetbanken verfügen schließlich nicht über Filialen, häufig gibt es nicht einmal eigene Bankautomaten.
In diesem Fall ist die Bundesbank eine Alternative. Dort können Sie Münzen „in haushaltsüblichen Mengen“ ohne Gebühr in Banknoten wechseln. Ob sich eine Filiale der Bundesbank in Ihrer Nähe befindet, erfahren Sie hier.
Wie sich die Konditionen und Gebühren zum Einzahlen von Bargeld bei den gängigsten Banken der Deutschen darstellen, haben wir in folgender Tabelle (Stand: März 2023) für Sie zusammengestellt:
- Sparkasse: bis zu 10 Euro pro Safebag (Plastikbeutel)
- Volksbank: 3 Prozent vom Einzahl- oder Wechselbetrag plus 2,50 Euro Grundgebühr
- Deutsche Bank: 5 Euro bei mehr als 50 Münzen
- Targobank: 7,50 Euro pro Safebag ab 100 Münzen
- DKB: Einzahlungen von 50 bis 999,99 Euro pro Tag über „Viacash“ beim teilnehmenden Einzelhandel für 1,5 Prozent des Transaktionswerts
- Postbank: kostenlos
- Santander Bank: kostenlos
- Hypovereinsbank: kostenlos
- Commerzbank: kostenlos
- Comdirect: kostenlos
Wie zahle ich Münzen ein?
Es gibt mehrere Wege, wie Sie Kleingeld einzahlen oder wechseln können. Der bequemste Weg ist der Münzautomat. Er lässt sich ähnlich leicht bedienen wie ein Geldautomat.
Schieben Sie dafür zunächst Ihre Girokarte in den dafür vorgesehen Schlitz. Nun öffnet sich ein Fach, in das Sie Ihre Münzen unsortiert hineinrieseln lassen können. Der Automat zählt jetzt das Geld und fragt Sie im Anschluss, ob er es in Scheine wechseln oder die Summe Ihrem Konto gutschreiben soll.
Bietet Ihre Filialbank diesen Service nicht, nimmt aber grundsätzlich Münzgeld an, können Sie es alternativ am Bankschalter einzahlen. Manchmal sind dafür sogenannte Safebags nötig, also Plastikbeutel, in denen Sie Ihre Münzen verstauen. Womöglich müssen Sie sie auch in Münzrollpapier einwickeln. Der Bankmitarbeiter wird Ihnen erklären, was zu tun ist.
Münzen einzahlen bei der Bundesbank
Haben Sie Ihr Konto bei einer Bank, die kein Münzgeld annimmt, ist die Bundesbank eine Alternative (siehe oben). Je nach Menge des Kleingelds kann das allerdings etwas umständlich sein.
Lässt es sich nämlich nicht mit wenigen Handgriffen zählen, wird es zunächst in die Zentrale geschickt und dort gezählt. Sie erhalten erst einmal nur eine Quittung mit dem ungefähren Wert und müssen die Bundesbank einige Tage später erneut aufsuchen, um sich die gewünschte Stückelung in Scheinen auszahlen zu lassen.
Warum nehmen einige Banken Gebühren?
Die Banken argumentieren, dass der Umgang mit Bargeld immer teurer geworden sei. So müssen sie mittlerweile auch Hartgeld auf Fälschungen prüfen. Das Geld muss zum Beispiel ausgezählt, auf Umlauffähigkeit und Echtheit geprüft, für den Geldtransport aufbereitet und versichert transportiert werden. Das rechtfertige die Gebühren.