„Organisatorische Herausforderung“
Riesenbaustelle Stadthalle: So ist der Stand beim Millionen-Projekt
28.12.2024 – 11:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit Jahren ist die Stadthalle in Braunschweig geschlossen. Die Sanierung schreitet in großen Schritten voran. 2028 soll das teure Projekt abgeschlossen sein.
Mit ihren mehr als 400 Räumen und rund 23.000 Quadratmetern Fläche war die Stadthalle in Braunschweig seit den 1960er Jahren eine Institution und beliebte Anlaufstelle für Großveranstaltungen. Im Jahr 2017 wurde jedoch ein immenser Sanierungsbedarf festgestellt. Zurück blieb eine Riesenbaustelle.
Seitdem steht die große Frage im Raum: Wann finden in der Stadthalle wieder Konzerte oder andere Events statt? Klar ist: Auf der Baustelle geht es stetig voran. Das bestätigte auch die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH auf Nachfrage von t-online.
Man liege „sehr gut im Terminplan“ und konnte bislang alle Herausforderungen bewältigen, heißt es. Außerdem habe man das angedachte Budget bislang eingehalten. Insgesamt sollen in das Projekt rund 140 Millionen Euro fließen, prognostizierte die Stadt noch vor dem Sanierungsbeginn.
Natascha Wessling, Geschäftsführerin der Struktur-Förderung Braunschweig, spricht von ersten Meilensteinen, die in den Außenbereichen etwa durch 40 Tiefenbohrungen abgeschlossen wurden. Damit lassen sich künftig Wärmepumpen betreiben. Außerdem haben man Schadstoffe aus den beiden Untergeschossen entfernt. Aktuell baue man die Technik aus.
Anfang 2025 sollen auch die letzten Bohrungen abgeschlossen sein, heißt es auf Nachfrage. Dann starte man mit verschiedenen Baumaßnahmen gleichzeitig. „Das ist besonders eine organisatorische Herausforderung, weil die Baumaßnahmen einander bedingen“, so die Struktur-Förderung.
Zugute komme den Arbeitern im Bauprozess ein Parkdeck, unter dem man zum einen Bauteile sicher und trocken lagern könne, gleichzeitig aber auch genügend Parkplätze für die Gewerke zur Verfügung habe. Dadurch könne man „viele Arbeitsschritte direkt vor Ort erledigen, was nicht nur Zeit spart, sondern auch nachhaltig ist.“
Insgesamt sei man mit der Entwicklung der Baustelle „total glücklich“, ergänzt Geschäftsführerin Wessling. „Wir haben alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Auf der Baustelle geht sowieso immer eine Menge schief, das ist einfach so. Wir lösen diese Probleme mit Leichtigkeit, weil wir in einem großen Team zusammenarbeiten.“
Ziel sei es, dass die Stadthalle wieder in ihrer alten Pracht und im 60er-Jahre-Charme erstrahlt, so Wessling. Soweit sein soll es spätestens im Jahr 2028. Bis dahin soll sich die Stadthalle zu einer „State-of-the-Art“-Kongress- und Veranstaltungshalle entwickelt haben, „welche höchste Ansprüche an Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz mit Modernisierung und Wirtschaftlichkeit vereint“, schreibt die Struktur-Förderung auf ihrer Internetseite.
Dass das Gebäude seit 2017 unter Denkmalschutz steht, ist während der Sanierungsmaßnahmen eine zusätzliche Herausforderung. Ein Gleichgewicht aus denkmalgeschützter Identität und moderner Gebäudetechnik zu schaffen, erfordere „viel Fingerspitzengefühl“, heißt es. Statt großflächiger Umbauten seien innovative Lösungen gefragt.
Bis zur Fertigstellung des Großprojekts sind nun noch einige Schritte zu gehen. Dann sollen wieder bis zu 2.300 Besucher in der Halle Platz finden. So lange will Eventveranstalter Undercover die Fläche trotz der Baustelle für kleine, exklusive Konzerte nutzen. Ein erstes fand am 17. November statt, als der Berliner Musiker Zartmann zu Gast war. Mehr dazu lesen Sie hier.