Wieder ein massiver Streik am Flughafen: Tausende Reisen müssen auf ihre Flüge aus oder nach Berlin verzichten. Der Überblick.
Der Berliner Flughafen wird von dem Streik der Gewerkschaft Verdi am Dienstag und Mittwoch hart getroffen werden: Für den Dienstag sind sämtliche geplanten Starts und Landungen von Lufthansa-Maschinen an dem Hauptstadtflughafen abgesagt worden, heißt es auf der Website des BER am Montagmorgen.
Damit sind am Dienstag insgesamt 21 Abflüge und 25 Ankünfte betroffen – und damit wohl auch tausende Reisende, die umplanen müssen. Am Mittwochvormittag fallen zudem drei weitere Landungen und ein Start der Airline in Berlin aus, wobei dort unklar ist, ob diese dann noch mit dem Streik in Verbindung stehen.
Hintergrund ist des Streiks ist der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa-Chefetage und seinem rund 20.000 Mitarbeiter-starken Bodenpersonal, das am Dienstag an allen großen deutschen Flughäfen streiken will. Der Ausstand soll am Dienstag ab 4.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 7.10 Uhr enden, teilte Verdi in Berlin mit. Die Reisenden von anderen Airlines sollen nicht betroffen sein.
Die Lufthansa geht davon aus, dass insgesamt mehr als 100.000 Fluggäste von dem Streik betroffen sein werden. Der Airline zufolge soll der insgesamt 35-stündige Warnstreik bereits am Montagabend ab 20 Uhr unter anderem im Cargo- und Technikbereich beginnen. Erst vor gut eineinhalb Wochen hatte Verdi das Bodenpersonal zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen – als Folge fielen 900 Flüge aus. Das waren etwa 90 Prozent aller Flüge.
Verdi gegen die Lufthansa: Darum geht es in dem Streik
Zum Tarifkonflikt beim Bodenpersonal teilte Verdi mit, auch in der dritten Verhandlungsrunde sei es zu keiner Einigung gekommen. Das Angebot der Arbeitgeber sei von der großen Mehrheit der Beschäftigten abgelehnt worden. Man fühle sich „einmal mehr vor den Kopf gestoßen“. Während der Konzern seinen Piloten mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe zweistellige Vergütungserhöhungen zukommen lasse, sollen die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht einmal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen.
Die Lufthansa betonte dagegen, man habe ein „deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, das sich am von Verdi erzielten Abschluss im öffentlichen Dienst orientiert“. Es sehe mindestens rund 10 Prozent Gehaltserhöhung in 12 Monaten vor sowie eine „zeitnahe Zahlung“ von steuerfreien Inflationsausgleichsprämien von 3.000 Euro in Summe. Bereits in den vergangenen 18 Monaten seien die Gehälter für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten im Mittel um 11,5 Prozent erhöht worden.