Von Sauna-Experten
Mit diesen Tipps gelingt der erste Saunagang perfekt
Zu lange, zu laut, zu oft: Wer zum ersten Mal in die Sauna geht, sollte die Regeln kennen. Mit diesen Tipps machen Sauna-Anfänger alles richtig.
Aktualisiert am 06.12.2024 – 13:50 Uhr|Lesedauer: 5 Min.
Die Sauna ist ein Ort der Erholung – aber nur, wenn man weiß, wie es geht. Das fängt schon mit der richtigen Tasche an. Die muss groß genug sein, um Platz für ein Duschtuch ein weiteres großes Handtuch, auf das der gesamte Körper passt, bieten. In der Sauna gilt das Motto: „Kein Schweiß aufs Holz.“ Bedeutet: Die Haut soll nicht in Kontakt mit der Bank kommen. Wer gerne noch im Ruheraum entspannt, sollte zudem einen Bademantel und Badelatschen einpacken.
Welche weiteren Dinge Sie bei einem Saunabesuch beachten sollten, klären wir hier:
Halten Sie sich lieber zurück. „Ein voller Bauch ist eine Katastrophe, das macht den Körper angreifbar“, sagt Prof. Karl-Ludwig Resch, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Badeärzte. Der Grund: „Das Blut wird für die Verdauung gebraucht und fehlt dann dem Körper, um in der heißen Umgebung adäquat zu reagieren.“ Das setzt den Körper unnötig unter Stress.
Hungrig zu saunieren, sei jedoch auch kontraproduktiv: „Für den entspannenden Effekt ist es unterstützend, wenn ich nicht mit knurrendem Magen in die Sauna gehe, sondern etwas Leichtes gegessen habe“, so der Experte.
„Das ist zur Vorreinigung auf jeden Fall nicht verkehrt“, sagt Saunameister Olaf Wimmer. Er ist Trainer und Dozent beim Deutschen Sauna-Bund. „Und gerne dazu auch Duschgel verwenden und die Haare waschen.“ Wichtig ist auch, sich danach abzutrocknen und nicht nass in die Sauna zu gehen.
Und wie sieht es mit der Wassertemperatur aus? Sollte ich den Regler vielleicht schon mal auf ein Maximum drehen, um mich einzustimmen? Davon rät Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung in Hof ab: „Man sollte vorher weder besonders heiß, noch besonders kalt duschen.“
Auch wenn es in England, Italien oder Spanien normal ist: In Deutschland ist Badekleidung aus hygienischen Gründen tabu. Einzige Ausnahmen sind spezielle Textilsaunen. Auf Bikini oder Badehose zu verzichten, bedeutet jedoch nicht, sich komplett nackt zeigen zu müssen. „Wer sich nicht wohlfühlt, kann sich auch gerne ein Handtuch umwickeln“, sagt Olaf Wimmer.
Sauna ist nicht gleich Sauna: Es gibt Dampfsaunen mit 40 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit, finnische Saunen mit 100 Grad bei trockener Luft oder Biosaunen mit 60 Grad, die als kreislaufschonende Varianten der Finnischen gelten. Im Zweifel muss man ausprobieren, was einem selbst gefällt und guttut.
Mediziner Karl-Ludwig Resch hält allerdings die finnische Sauna mit ihrer trockenen Luft für die verträglichste und auch deshalb für „sehr empfehlenswert, weil sie physiologisch sehr schöne Reaktionen des Körpers produziert“. Sie regt die Durchblutung gut an, lässt den Blutdruck senken, die Muskeln entspannen und stimuliert das Immunsystem.
Tipp für das erste Mal: Eine untere Bank wählen, dort ist es nicht so heiß wie oben. Und: aufs Sitzen verzichten, sonst sind die Füße kalt und der Kopf heiß. Besser: Sich hinlegen, weil dann alle Teile des Körpers derselben Temperatur ausgesetzt sind. „Wenn man dann nichts machen muss und spürt, wie sich im Körper alles löst – das ist einfach ein tolles Gefühl“, schwärmt Resch.
Eine allgemeingültige Regel gibt es nicht. Auch die Tagesverfassung ist entscheidend: Hat man in der Nacht vorher schlecht geschlafen? Am Abend zuvor Alkohol getrunken? Das hat Einfluss darauf, wie wir auf Hitze reagieren.
Deshalb sollte man sich niemals eine bestimmte Zeit als Ziel setzen, die man unbedingt in der Hitze aushalten muss. „Hände weg von der Sanduhr!“, sagt Resch, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Viel wichtiger ist es, auf den eigenen Körper zu hören. Wer das Gefühl hat, dass die Hitze nicht mehr angenehm ist, verlässt die Kabine.