Skirennfahrerin Franziska Gritsch hatte sich in ihren Trainer verliebt. Der wurde wegen der Beziehung vom österreichischen Verband entlassen. Deswegen zog nun auch Gritsch Konsequenzen.
Wegen der Liebe macht sie einen radikalen Schnitt. Skifahrerin Franziska Gritsch ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Teil der österreichischen Nationalmannschaft.
Die 26-Jährige schrieb bei Instagram: „Immer dem Herzen nach bedeutet manchmal, neue Wege zu gehen, oftmals die Komfortzone zu verlassen und immer mutige Schritte zu wagen.“
Hintergrund ihres Ausscheiden beim ÖSV-Team: Sie ist in einer Beziehung mit Florian Stengg, der Co-Trainer der Mannschaft war. Als seine Beziehung zu Gritsch bekannt wurde, entband ihn der Verband von seinen Aufgaben.
„Das ist keine faire Sache“
Alpinchef Herbert Mandl sagte dem „Kurier“: „Das ist im Team nicht tragbar. Das ist keine faire Sache, wenn ein Trainer einer Mannschaft eine Privatbeziehung mit einer Athletin hat.“ Mandl bezeichnete es als menschlich, dass Gefühle bei der Zusammenarbeit entstehen, stellte jedoch klar: „Aber das Vertrauen gegenüber diesem Trainer ist in der Mannschaft nicht mehr da, weil die Bevorzugung seines Schützlings ist gegeben.“
Weil Gritsch aber mit ihrem Freund weiter zusammenarbeiten wollte, verließ sie ebenfalls das Team. Gritsch schrieb in ihrer ausführlichen Stellungnahme in den sozialen Medien weiter: „Aufgrund der privaten Situation zwischen meinem Vertrauenstrainer im ÖSV, Florian Stengg, und mir konnte unsere Zusammenarbeit innerhalb des ÖSV-Teams nicht fortgesetzt werden, was mir persönlich aber ein sehr großes Anliegen ist und weshalb wir uns gemeinsam dazu entschlossen haben, dieses Herzensprojekt weiterzuverfolgen.“
Sie betonte, dass sie weiterhin für Österreich an den Start gehen werde. Ihr Training muss sie künftig selbst organisieren und finanzieren. Der Verband übernimmt aber nach wie vor die Kosten für Reisen, Ausrüstung und Unterkünfte, hieß es.
Die Trennung sei einvernehmlich erfolgt. Generalsekretär Christian Scherer erklärte: „Wir haben es im Guten geregelt und wollten auch bewusst vorbeugen, bevor es zu einer Eskalation kommt.“
Der größte Erfolg in der bisherigen Karriere von Gritsch war der Gewinn der Silbermedaille bei der WM 2019 mit der Mannschaft. Davon ist sie von nun an jedoch kein Teil mehr.