Beim Spiel von Aufsteiger Darmstadt in Bremen wurden gleich zwei Darmstädter Treffer aberkannt. Besonders der zweite verärgerte die „Lilien“.
Als Tim Skarke den Ball zum 2:1 über die Linie beförderte, explodierte der Gästeblock im Bremer Weserstadion förmlich. Die Erleichterung der Tausenden Darmstädter war spürbar. Endlich wieder ein Sieg, endlich wieder Hoffnung im Abstiegskampf der Bundesliga. Seit Anfang Oktober waren die „Lilien“ ohne Sieg.
Doch die Freude währte nur kurz. Schiedsrichter Florian Badstübner bekam das Signal, dass Skarke mit der Hand am Ball gewesen war. Auch wenn der Arm kaum mehr angelegt sein konnte, bei einer Torentstehung zählt jede Berührung als Handspiel. Eine umstrittene Regel, die auch bei Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht auf Unverständnis stieß. „Das ist die Regel. Den Erfinder dieser Regel würde ich gern mal persönlich kennenlernen“, sagte Lieberknecht und fügte – immer noch spürbar angefasst – hinzu: „Aber nicht heute.“
Zudem rief der 50-Jährige „Skandal“ durch die Katakomben. Schon auf der Tribüne hatte sich der Fußballtrainer des SV Darmstadt 98 kaum beruhigen können. Von dort hatte er die Partie wegen einer Gelbsperre verfolgen müssen.
Unterstützung bekam Lieberknecht auch von Kollege Ole Werner. Der Bremer Trainer sagte: „Diese Regel ist nicht gerade geil. Ich glaube, die, die Fußball spielen, können mit Absicht oder Nicht-Absicht deutlich mehr anfangen», meinte er. „Auf der anderen Seite ist es die Regel. Sie ist dann für alle gleich.“ Über die Handregel werde wohl „noch bis zum Ende aller Tage diskutiert werden“, prophezeite er.
„Brechen alle Dämme“
Fast-Torschütze Tim Skarke antwortete resigniert: „Es war heute wie verhext. Ich jubel‘ zum ersten Mal und bin danach enttäuscht. Beim zweiten Mal brechen alle Dämme. Und danach sieht man, wie enttäuscht man sein kann.“
Die nächste Chance für einen Torjubel folgt am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den FC Augsburg (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online).