Nach mehreren tödlichen Unfällen mit Teslas ist nun ein weiteres mögliches Sicherheitsrisiko aufgetaucht: die Türgriffe. Insidern zufolge könnten sie zur tödlichen Falle werden.
Jetzt auch noch die Türgriffe: Schon wieder rückt Tesla in den Fokus von Sicherheitsexperten. Nach mehreren tödlichen Unfällen in Europa und den USA, bei denen selbst Ersthelfer die Opfer nicht retten konnten, haben Insider nun einen Verdacht:
Hat Tesla seine Türgriffe falsch konstruiert?
Viele Unfälle und ein Verdacht
Brandenburg im August 2022: Bei einem tragischen Unfall kommen zwei Jugendliche ums Leben. Laura und Noèl (†18) sind mit Freunden in einem Tesla Model S unterwegs, als sie verunglücken und in den Flammen des brennenden Elektroautos umkommen. Ersthelfer und Einsatzkräfte berichten später, sie seien machtlos gewesen. Offenbar nicht nur gegenüber dem Feuer – sondern auch gegenüber dem Tesla. Später sollte ein Gutachten die Hintergründe aufdecken (siehe unten).
Dieser und eine Reihe weiterer Unfälle lösten Diskussionen über die eigenwilligen Türöffner des Tesla Model S aus. Anders als bei den meisten Autos sind dessen Türgriffe bündig in die Karosserie eingelassen und fahren erst aus, wenn sich eine berechtigte Person nähert. Der Vorwurf: Genau diese Türgriffe machten den Tesla zur Todesfalle.
Denn ihre Elektronik ist von der Fahrzeugbatterie abhängig. Und das hat seine Tücken: Ist die Spannung – etwa nach einem Unfall – unterbrochen, bleiben die Türen zu, berichtet die Website „auto-motor-und-sport.de“. Dabei behauptet Tesla, das Auto habe eine Notfallfunktion. Demnach entsperre es die Türen, sobald sich ein Airbag auslöse. Offenbar klappt das aber nicht immer, wie sich später zeigte.
Entriegler unterm Teppich
Zwar lassen sich laut Handbuch die Türen auch manuell öffnen. Allerdings dürfte kaum ein Tesla-Fahrer wissen, wie das geht:
Zum Öffnen der Fondtür im Model S etwa muss man zunächst die Teppichkante unter den Rücksitzen zurückklappen, den dort verborgenen mechanischen Entriegelungszug freilegen und zur Fahrzeugmitte ziehen. In anderen Teslas ist der Mechanismus sogar noch vertrackter.
Gutachten beweist „Versagen dieser Sicherheitsfunktion“
Denn der Brandunfall in Brandenburg hatte ein juristisches Nachspiel. In einem Verfahren beauftragte das Landgericht Potsdam die Prüforganisation Dekra mit einem Gutachten. Dessen Inhalt dürfte für die Eltern der Opfer schwer zu ertragen sein.
Wegen des „brandbedingten Zerstörungsgrades“ des Wagens sei zwar nicht nachvollziehbar, warum die Türgriffe nicht automatisch ausfuhren. Die Sachverständigen schreiben aber von einem „Versagen dieser Sicherungsfunktion“, der ganze Mechanismus sei eine „Fehlfunktion“.
Ihr Fazit: Ohne diese Fehlfunktion hätte „eine Bergung der beiden auf der Rücksitzbank verbliebenen Insassen erfolgen können.“ Laura und Noèl könnten vielleicht noch leben.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will nun prüfen, ob angesichts dieses Gefahrenpotenzials die Zulassungsbedingungen angepasst werden müssen.