Ob Navi oder App im Smartphone: Wo der nächste Blitzer lauert, wissen viele Geräte ganz genau. Darf ein Autofahrer sich von ihnen warnen lassen? Und was gilt, wenn der Beifahrer das Gerät bedient?
Es scheint ganz einfach: Autofahrer dürfen keine Blitzerwarner benutzen. Geräte und Apps sind am Steuer also nicht erlaubt, um vor Radarfallen rechtzeitig abzubremsen. Leider ist es aber doch nicht ganz so einfach. Denn das Gesetz unterscheidet zwischen verschiedenen Geräten. Und was ist, wenn nicht der Fahrer, sondern der Beifahrer eine Blitzer-App benutzt?
Reine Radarwarner sind illegal
Reine Radarwarner spüren die Strahlen von Messgeräten auf und informieren den Fahrer, sobald sie einen Blitzer entdecken. Dabei können sie die Messung der Polizei stören. Sie im Auto zu benutzen oder betriebsbereit mitzuführen (das bedeutet, man könnte es während der Fahrt aktivieren), ist illegal. Bei Kontrollen werden die Geräte beschlagnahmt und teilweise anschließend vernichtet. Dem Fahrer drohen ein Bußgeld von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Deutlich verbreiteter dürften Blitzerwarner auf Navi und Smartphone sein. Etwa jeder Dritte (35 Prozent) schaltet eine solche App zumindest hin und wieder ein. Die Geräte spüren die Fallen allerdings nicht selbst auf, sondern informieren über Geräte an bekannten Standorten. Teilweise können Nutzer des Dienstes auch mobile Blitzer melden, die dann ebenfalls angezeigt werden.
Zwar sind diese Geräte und Apps selbst nicht illegal, ihre Benutzung am Steuer ist dennoch verboten. Wer sich daran nicht hält, riskiert ebenfalls ein Bußgeld von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg. Außerdem darf die Polizei das Gerät beschlagnahmen.
Auch Beifahrer dürfen legale Geräte nicht nutzen
Auch für Beifahrer ist die Nutzung von Blitzer-Apps verboten, wie das Oberlandesgericht Karlsruhe (AZ 2 ORbs 35 Ss 9/23) entschieden hat.
Eines aber ist unproblematisch: Vor dem Start oder zum Beispiel an einer Raststätte darf man sich per Navi oder App über die Blitzer entlang der geplanten Route informieren.