Die Profis des 1. FC Köln genießen drei trainingsfreie Tage. Dank eines erfolgreichen Tests gegen den VfL Bochum gilt das auch für die zweite Reihe im Team.
Diese Länderspielpause stand beim 1. FC Köln im Zeichen des Abschieds von Lukas Podolski. Während sich einige FC-Fans weiterhin wünschen, dass der 39-Jährige noch einmal als Profi für den FC aufläuft, ist spätestens seit Donnerstagabend klar, dass dieser Wunsch nicht mehr in Erfüllung gehen wird.
Im Schatten des emotionalen Abschieds von der FC-Ikone konnte die Mannschaft von Gerhard Struber die Länderspielpause konstruktiv nutzen. Die Arbeit zahlte sich aus, der 3:2-Sieg im Testspiel gegen den VfL Bochum am Donnerstag war Ausdruck der positiven Entwicklung und besonders intern ein Ausrufezeichen.
Das Spiel zeigte, dass der FC selbst ohne seine neun abwesenden Nationalspieler in der Lage sein kann, gegen einen Bundesligisten mitzuhalten. Bislang hatte die zweite Reihe im Kader auf Zweitliga-Niveau nicht glänzen können. Im Gegenteil: Die häufig schwachen Leistungen der Einwechselspieler waren zu einem Problem für den FC geworden. So war der Test gegen Bochum gerade für diese Spieler wichtig.
Mit Sargis Adamyan konnte sich eines der größten Sorgenkinder mit seinem Tor zum 1:0 etwas Selbstbewusstsein holen. Der Stürmer war zuletzt kaum noch auf Einsatzzeiten in der Liga gekommen und durfte sich gegen den VfL wieder zeigen. „Es ist wichtig, dass jeder Spieler das Gefühl hat, Chancen auf Spielzeit zu bekommen“, sagte Trainer Gerhard Struber nach dem Duell.
Auch Marvin Obuz und Rasmus Carstensen standen über 90 Minuten auf dem Feld. Beide waren zuletzt nicht über die Rolle des Jokers hinausgekommen. Der Däne war zuletzt sogar aus dem Kader gestrichen worden, obwohl er der einzig nominelle Rechtsverteidiger auf Kölns Problem-Position ist. Florian Kainz und Max Finkgräfe sammelten derweil nach ihren beiden langen Verletzungspausen wichtige Spielpraxis.
Trotz zweier Gegentore und eines zwischenzeitlichen Rückstands blieb der FC gegen Bochum stabil, was Struber besonders gefiel. Und nach Waldschmidts zwischenzeitlichem Ausgleich gelang mit der letzten Aktion des Spiels sogar noch der Sieg: Youngster Neo Telle nutzte einen Patzer der langjährigen Kölner Nummer eins, Timo Horn, zum 3:2-Siegtreffer.
„Es haben sich viele Spieler zeigen können und Promotion in eigener Sache gemacht“, lobte Struber seine Mannschaft. Neben Telle, der in der zweiten Halbzeit in der Innenverteidigung den Vorzug vor Elias Bakatukanda erhielt und laut Struber „ein cooles Talent ist, das da nachwächst“, durften mit Emin Kujovic, Jaka Cuber Potocnik, Teoman Akmestanli, Meiko Wäschenbach, Joao Pinto und Oliver Schmitt weitere Youngsters auflaufen.
„Viele haben auf ihrer Position einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dranzubleiben und gegen einen Bundesligisten unter Beweis zu stellen, wie viel Talent hier ist“, freute sich der Österreicher, der seine Mannschaft „über weite Strecken“ als „das bessere Team“ gesehen hatte.
Den Abschied von Lukas Podolski wenige Stunden später verpasste der FC-Trainer dann im Übrigen. Struber flog stattdessen in seine Heimat nach Salzburg, um die drei freien Tage während der Länderspielpause mit seiner Familie zu verbringen. Der FC startet am Montagvormittag in die neue Trainingswoche, ehe es am Freitagabend zu Mitabsteiger Darmstadt 98 geht.