Der niederländische Weltmeister äußert sich zu Spekulationen um einen Abschied von Red Bull – und zu einem Wechsel zum großen Rivalen in der Formel 1.
Die Formel 1 und Red Bull kommen aktuell einfach nicht zur Ruhe. Im Zuge der ständig neuen Entwicklungen beim Rennstall um die Vorwürfe gegen Teamchef Christian Horner ist nun auch die Zukunft von Weltmeister Max Verstappen in den Fokus gerückt – Berichten zufolge könnte ein Abschied des Niederländers und sogar ein Wechsel zum Rivalen Mercedes drohen, sollte die Situation beim österreichischen Team nicht endgültig gelöst werden können. Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußerte sich nach dem ersten Saisonrennen in Bahrain zu einem möglichen Sensationswechsel – und äußerte sich vielsagend: „Alles ist möglich“ – und Sky-Experte Ralf Schumacher vermutete daraufhin sogar: „Die sind schon in Verhandlungen“ (mehr dazu lesen Sie hier).
Nun hat sich der amtierende und dreimalige Weltmeister selbst geäußert – und einen Abgang bei Red Bull zum Ende der Saison zumindest nicht komplett ausgeschlossen. „Die Dinge müssten schon wirklich verrückt laufen“, sagte er am Mittwoch im Interview mit Sky Sports UK. Dies sei „aber nicht unser Ziel“. Es sei „immer noch meine Intention, beim Team zu bleiben“.
Verstappen (26) besitzt bei Red Bull einen hochdotierten Vertrag bis Ende 2028. Auf öffentliche Fragen hin, wie er zu seinem Teamchef Christian Horner stehe, dem eine Red-Bull-Mitarbeiterin „unangemessenes Verhalten“ vorgeworfen hatte, formulierte der Niederländer zuletzt unverfängliche, wenig konkrete Antworten. Die ständigen Diskussionen seien „nicht gut“ für das Team, erklärte er nun am Mittwoch.
Die Verbindung zu Mercedes läge auf der Hand. Das frühere Weltmeisterteam sucht zur kommenden Saison schließlich einen Nachfolger für Rekordchampion Lewis Hamilton, der zu 2025 bei Ferrari unterschrieben hat.
„Bin mir sicher, dass Max auf der Liste ist“
Hamilton äußerte in Saudi-Arabien eine klare Meinung. „Ich bin mir sicher, dass Max bei Mercedes auf der Liste ist. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass er an Red Bull gebunden ist, und ich wüsste auch nicht, warum man das Auto, das so gut ist, verlassen sollte.“ Allerdings glaubt Hamilton (39), dass „die nächsten Monate sehr interessant“ werden.
Die Rolle seines eigenen Vaters Jos in der Debatte um die Zukunft von Christian Horner als Teamchef von Red Bull hat Verstappen indes verteidigt. Jos Verstappen sei definitiv „kein Lügner“, betonte der Niederländer am Mittwoch im saudi-arabischen Dschidda. Verstappen senior hatte jüngst einen Rücktritt des umstrittenen Horner gefordert, andernfalls könne der Weltmeister-Rennstall ins Chaos stürzen.
„Das Team läuft Gefahr, zerrissen zu werden. Es kann so nicht weitergehen, es wird explodieren“, hatte Jos Verstappen der englischen Daily Mail gesagt. Horner spiele „das Opfer, obwohl er derjenige ist, der die Probleme verursacht“. Laut Daily Mail geht Horner wiederum davon aus, dass Jos Verstappen eine Kampagne gestartet hat, um ihn aus dem Amt zu drängen. Der Niederländer wies dies zurück. „Das würde keinen Sinn machen. Warum sollte ich das tun, wenn es Max hier so gut geht?“
Verstappen hob in Saudi-Arabien erneut das besondere Verhältnis zu seinem Vater hervor, mit dem er „täglich“ telefoniere. Dennoch seien dessen Aussagen zur Horner kein Thema gewesen in den vergangenen Tagen. „Ich habe ihn nicht danach gefragt“, sagte Verstappen: „Mein Vater ist sehr offenherzig, er ist kein Lügner, das ist sicher.“