Aufgrund der anhaltenden Dürre, die diesen Sommer durch mehrere Hitzewellen noch verschärft wurde, ist Nordgriechenland mit einer schweren Wasserkrise konfrontiert.
Der Norden Griechenlands leidet aufgrund anhaltender Dürre unter einer erheblichen Wasserkrise, die durch mehrere Hitzewellen in diesem Sommer noch verschärft wurde.
Wie in anderen Gegenden auch, fielen die Niederschläge bis zu drei Jahre lang unterdurchschnittlich, und die Dürregebiete auf der Landkarte der Region haben sich ausgeweitet.
Zu den Folgen in Griechenland zählen Wasserknappheit, ausgetrocknete Seen und sogar der Tod von Wildpferden.
Bis vor kurzem war der Picrolimni-See in Nordgriechenland ein beliebtes Ziel für Schlammbäder, diesen Sommer besteht er jedoch nur aus rissiger Erde und ist so trocken, dass er das Gewicht eines Autos tragen kann.
„Seit zwei Jahren hat es überhaupt nicht geregnet, deshalb ist der See völlig ausgetrocknet. Früher war er sehr wasserreich. Die Leute kamen zum Schwimmen“, sagt der Gemeindevorsitzende Costas Partsis.
Er sagt, der Ton habe eine heilende Wirkung auf viele Beschwerden, aber dieses Jahr sei niemand gekommen.
Der nahe gelegene Doirani-See, der an der Nordgrenze Griechenlands zu Nordmazedonien liegt, ist um 300 Meter zurückgegangen.
Die örtlichen Behörden fordern, dass durch öffentliche Baumaßnahmen die Wasserversorgung des Flusses wiederhergestellt wird.
Sie schließen sich der Forderung von Experten an, die argumentieren, dass große Veränderungen im Wassermanagement erforderlich seien, um die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.
Wasser für Olivenhaine per Lastwagen geliefert
Konstantinos S. Voudouris, Professor für Hydrogeologie an der Universität Thessaloniki, sagt, durch veraltete Wassernetze gehe zu viel Wasser verloren.
Er meint, dass sich Infrastrukturverbesserungen auf das Sammeln und Speichern von Regenwasser während der Regenzeit sowie auf die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser in der Landwirtschaft konzentrieren müssten.
Auch die Landwirte im Norden Griechenlands sind mit Schwierigkeiten konfrontiert.
Nur sechs Wochen vor der Ernte sei kein Wasser mehr im Boden, sagt Olivenbauer Dimitris Papadakis, deshalb müsse er es mit Lastwagen aus anderen Gegenden holen.
„Unsere Bohrlöcher sind fast ausgetrocknet. Wir sind jetzt auf Tanklaster angewiesen, um unsere Felder zu bewässern“, sagt Papadakis, der eine landwirtschaftliche Genossenschaft in einem Dorf auf der Halbinsel Chalkidiki leitet.
Die Wasserkrise wurde durch die boomende Tourismussaison noch verschärft.
In Kassandra, dem westlichsten Finger der Halbinsel, steigt die Bevölkerungszahl von 17.000 (ganzjährig) im Sommer auf 650.000 an, was zu einem untragbaren Druck auf die Wasserreserven führt.