Die Zahl der Todesopfer bei einem Autoanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist auf sechs gestiegen, nachdem eine Frau im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen ist.
Einer der Verletzten bei dem Autoanschlag auf dem Weihnachtsmarkt in der deutschen Stadt Magdeburg ist am Montag gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesopfer auf sechs erhöht.
Die Staatsanwaltschaft in Naumburg sagte, die 52-jährige Frau sei in einem Krankenhaus gestorben, wo sie wegen ihrer Verletzungen behandelt wurde, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Bei dem Angriff am 20. Dezember kamen fünf weitere Menschen ums Leben: vier Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren und ein neunjähriger Junge. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.
Darüber hinaus seien durch den Vorfall bis zu 531 Menschen traumatisiert worden oder hätten Verluste erlitten, sagte Bundesopferbeauftragter Roland Weber gegenüber inländischen Medien.
Die Behörden verhafteten Taleb al-Abdulmohsen, einen in Saudi-Arabien geborenen Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, am Tatort wegen des Verdachts, hinter dem Angriff zu stecken.
Es gibt weiterhin Spekulationen über die Motive des Verdächtigen. Al-Abdulmohsen bezeichnete sich selbst als einen Ex-Muslim, der dem Islam äußerst kritisch gegenüberstand. Online äußerte er in mehreren Online-Beiträgen seine Unterstützung für rechtsextreme Narrative gegen die angebliche „Islamisierung“ Europas.
Beamte sagten, das Profil des Verdächtigen sei untypisch für diejenigen, die in der Vergangenheit ähnliche Angriffe in Deutschland verübt hätten, und warnten davor, Rückschlüsse auf seine Motive zu ziehen.
Die Behörden selbst stehen vor der Frage, ob sie den Angriff hätten verhindern können, nachdem bekannt wurde, dass sie Hinweise erhalten hatten, dass al-Abdulmohsen extreme Ansichten vertrat, und dennoch zu dem Schluss kamen, dass er keine erhebliche Bedrohung darstellte.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte der Bild-Zeitung, die Ermittler würden „im Detail“ prüfen, ob und auf welche Weise die Behörden in der Vergangenheit gegen den Tatverdächtigen ermittelt hätten.
Al-Abdulmohsen sitzt derzeit wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.