Man steht auf und plötzlich wird es einem schummrig oder auch kurz schwarz vor Augen. Dieser orthostatische Schwindel kann beängstigend sein. Wie kommt es dazu?
Das Wichtigste im Überblick
Es hat ein bisschen was von Kontrollverlust. Hat man längere Zeit im Bett gelegen oder gesessen und möchte dann aufstehen, kann einem bisweilen plötzlich schwindelig oder gar schwarz vor Augen werden. Dieses Phänomen, das auch orthostatischer Schwindel genannt wird, tritt vor allem im höheren Alter auf. Oft werden die Beschwerden nach einigen Minuten wieder deutlich besser und der Zustand normalisiert sich.
Orthostatischer Schwindel: Symptome
Der Schwindel beim Aufstehen bringt einige weitere Symptome mit sich. So kann neben den Schwindelattacken auch Benommenheit, Verwirrtheit, wacklige Beine, verschwommenes Sehen oder, in seltenen Fällen, Ohnmacht als Beschwerden auftreten. Die Symptome sind häufig unspezifisch und unterscheiden sich von Fall zu Fall.
Schwindel nach dem Aufstehen deutet eher auf einen nicht-vestibulären Schwindel hin. Bei dieser Art des Schwindels funktioniert das Gleichgewichtsorgan in unserem Innenohr völlig einwandfrei. Der Auslöser oder die Ursache findet sich vielmehr in anderen Körperregionen.
Schwindel beim Aufstehen: Ursache
Aufstehen ist Schwerstarbeit für den Kreislauf. Begibt sich der Mensch von der Horizontale in die Vertikale – sprich: steht er aus der Liegen auf –, wird er Opfer der Schwerkraft. Der Kreislauf kann sich bei dieser Bewegung häufig nicht richtig einstellen, das Blut sackt nackt dem Aufstehen in die Beine. Der Blutdruck fällt äußerst stark ab und der Kopf oder vielmehr das Gehirn wird entsprechend nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Grund ist also ein plötzlicher Abfall des Blutdrucks beim Aufstehen, was auch „Orthostatische Hypotonie“ genannt werden kann. Die Folge ist dann ein Schwindelgefühl und eventuell weitere Symptome, die mit dem Blutdruckabfall einhergehen.
Zu den häufigsten Ursachen des orthostatischen Schwindel und der daraus resultierenden Kreislaufschwäche gehören Medikamente, lange Bettruhe und vermindertes Blutvolumen. Es kann dabei aber auch eine Störung des Nervensystems vorliegen. Wenn die Beschwerden nicht in Kombination mit dem Blutdruckabfall auftreten, ist die Ursache noch nicht geklärt.
Auch durch Hypotonie, also ein niedriger Blutdruck, kann Schwindel beim Aufstehen entstehen. Altersbedingte Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, erhöhen das Risiko für den Schwindel am Morgen zusätzlich. Allgemein gilt, dass viele Erkrankungen ursächlich für niedrigen Blutdruck und damit den Schwindel beim Aufstehen sein können.
Behandlung: Was kann man gegen das Schwindelgefühl beim Aufstehen tun?
Ist einem nach dem Aufstehen schwindelig oder schwarz vor Augen sollte man kurz abwarten, dann kommt das Blut zurück, der Blutdruck normalisiert und der Kreislauf stabilisiert sich wieder. Ein gesunder Organismus weiß sich selbst zu helfen und reguliert den Blutdruck rasch. Er aktiviert die körpereigene Pumpe: das Herz. „Es schlägt schneller, damit das Blut auch schnell wieder nach oben gelangt“, erklärt Professor Ulf Landmesser, Direktor der Medizinischen Klinik für Kardiologie an der Berliner Charité. Des Weiteren ist es ratsam, sich zunächst kurz wieder hinzusetzen und dann langsam wieder aufzustehen. Ebenfalls ist es zu empfehlen sich hinzulegen und die Beine hochzulegen, so kann das Blut in den Beinen wieder zurück fließen.
Wird einem nach dem Aufstehen schwarz vor Augen ist das meist harmlos und trifft jeden von Zeit zu Zeit. Tritt der Schwindel jedoch häufig und wiederholt auf, sollte zur Sicherheit ein Arzt konsultiert werden, um eine schlimmere dahintersteckende Erkrankung auszuschließen.
Tritt das Schwindelgefühl am Morgen in Verbindung mit weiteren Beschwerden wie Ohnmacht oder Geh-Schwierigkeiten auf, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte auch ein Lagerungsschwindel hinter den Beschwerden stecken. Bei dieser Form des Schwindels verursachen kleine Kristalle im Ohr Störungen des Gleichgewichts und das Gehirn kann die Bewegungen nicht richtig zuordnen.