Einer neuen Studie zufolge könnte die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien kurz vor einem größeren Erdbeben stehen. Forscher haben Signale analysiert, die auf eine erhöhte seismische Aktivität hinweisen.
Nach einer aktuellen Studie könnte es in einem Abschnitt der San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien zu einem schweren Erdbeben kommen. Forscher haben gemäß „Daily Mail“ und livescience.com herausgefunden, dass in der San-Andreas-Verwerfung möglicherweise bald mit einem weiteren Erdbeben zu rechnen ist. Die letzte Erschütterung ereignete sich dort im Jahr 2004. In dem Gebiet kommt es durchschnittlich alle 22 Jahre zu stärkeren Beben. Die Studie erschien zuerst im Fachmagazin „Frontiers for Earth Science“.
So spürbar sind Erdbeben der verschiedenen Stärken:
- < 2.0: kaum spürbar
- 2.0 – 2.9: schwach spürbar
- 3.0 – 3.9: schwach, aber deutlich spürbar
- 4.0 – 4.9: mäßig stark
- 5.0 – 5.9: stark
- 6.0 – 6.9: sehr stark
- 7.0 – 7.9: zerstörerisch
- 8.0+: katastrophal
Der Einschätzung der Forschenden zufolge könnte das Beben die Stärke 7 überschreiten. Sollte dies zutreffen, wären verheerende Auswirkungen die Folge. Die Wissenschaftler beziffern diese auf bis zu 1.800 Todesopfer und etwa 50.000 Verletzte.
Luca Malagnini, der Leiter der Forschungsgruppe am Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie in Italien, sagte „Live Science“: „Wir warten.“
Er spekuliert, dass die Region Parkfield dieses Jahr von einem Beben getroffen werden könnte – der genaue Ort des Epizentrums sei jedoch unklar. Laut den Wissenschaftlern zeigen Messungen der seismischen Wellendämpfung – die an Kraft verlieren, wenn sie durch die Erdkruste wandern – Anzeichen für das Öffnen und Schließen von Rissen unterhalb der Oberfläche. Dies könnten Vorboten eines Erdbebens darstellen.
Seismisches Muster als Vorwarnung?
Eine Analyse vor dem Beben 2004 zeigt ebenfalls eine Veränderung im Verhalten seismischer Wellen. Diese Veränderungen könnten auf bevorstehende Erdstöße hindeuten. Malagnini sagte der „Daily Mail“: „Anhand von fast 23 Jahren seismischer Messungen in dem Gebiet stellten die Wissenschaftler fest, dass eine ‚Vorbereitungsphase‘, in der sich Risse unter der Erdoberfläche öffnen und schließen, ein bevorstehendes Beben ankündigt.“
Allerdings verhält sich der Abschnitt momentan nicht genau wie vor dem letzten Ausbruch. Das könnte bedeuten, dass das nächste Beben nicht unmittelbar bevorsteht oder dass das Epizentrum anders liegt als beim letzten Mal.
Auch wenn die Messungen bei den sogenannten Dämpfungsmessungen bereits seit 2021 Veränderungen zeigen, sind sie laut Malagnini weniger konkret als vor dem Jahr 2004. Malagnini und weiteren Experten zufolge, bleibt es schwierig vorherzusagen, wann und wo das nächste Erdbeben stattfinden wird. Sie warnen davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Ich warte auf das nächste Beben und dann können wir zurückblicken“, sagte Malagnini über die Interpretation der Messergebnisse.