Auf Luftbildern fiel Experten etwas auf. Jetzt wird im Planten un Blomen sondiert. Was die Parkbesucher wissen müssen.
Der Kampfmittelräumdienst hat im beliebten Hamburger Park Planten un Blomen, laut einer jüngsten Umfrage übrigens „Deutschlands schönster Park“, verdächtige Flächen auf Luftbildern entdeckt – womöglich liegt dort ein Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg.
Wie das Bezirksamt Hamburg-Mitte mitteilte, werden daher seit Montag Sondierungen zwischen dem Rosengarten und dem Parksee durchgeführt. Ob es sich tatsächlich um Kampfmittel handelt, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Die Arbeiten sollen voraussichtlich vier Tage dauern.
Trotz der Sondierungen bleibt der Park für die Besucher geöffnet und kann wie gewohnt genutzt werden. Die beauftragte Firma wird den Sondierungsbereich entsprechend absichern. Auch die täglichen Wasserspiele und Wasserlichtkonzerte auf dem Parksee sind von den Maßnahmen nicht betroffen und finden weiterhin statt.
Hamburg war im Zweiten Weltkrieg eine der am stärksten bombardierten Städte – die Hansestadt spielte wegen ihres Schiffbaus und der dort angesiedelten Öl- und Rüstungsindustrie der Nationalsozialisten eine besondere Rolle.
Zwischen Mai 1940 und April 1945 wurden über der Stadt bei über 200 Luftangriffen mit etwa 107.000 Spreng-, 300.000 Phosphorbrand- und 3 Millionen Stabbrandbomben abgeworfen. Die verheerendsten Schäden entstanden 1943 durch die Operation Gomorrha, als bis zu 1.000 alliierte Bomber koordiniert ihre Bomben über Hamburg abwarfen. Aufgrund nicht detonierter Blindgänger besteht noch heute eine gewisse Gefahr.
Deshalb überprüft auch heute noch das Referat „Gefahrenerkundung Kampfmittelverdacht“ (kurz: GEKV) Luftbilder aus dem Archiv, bevor in Hamburg an einer Baustelle in den Grund gegraben werden darf.