Schmerzen beim Heben des Arms, Schwellungen und Rötungen der Schultern deuten auf eine Schleimbeutelentzündung hin. Was die Beschwerden lindert und wann eine OP nötig ist.
Eine Schleimbeutelentzündung, medizinisch Bursitis, ist eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen. Sie kann zu starken Schmerzen und erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. In der Regel ist die Bursitis bei ausreichender Schonung nach ein paar Tagen wieder abgeklungen. Die Beschwerden können sich aber auch verschlimmern und die Entzündung wird chronisch.
Welche Funktion haben die Schleimbeutel?
Im menschlichen Körper gibt es rund 150 Schleimbeutel, darunter am Ellenbogen, am Knie, an der Hüfte und auch im Schulterbereich. Die kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Puffer zwischen Knochen und Sehnen haben die Aufgabe, Reizungen zu verhindern und eine gute, reibungslose Beweglichkeit der Gelenke zu gewährleisten.
An der Schulter befinden sich vier Bindegewebssäcke (Bursae). Der größte dieser Schleimbeutel, die Bursa subacromialis, befindet sich direkt unter dem Schulterdach. Er ist besonders häufig von Entzündungen betroffen. Die Schleimbeutel schwellen dann an und füllen sich mit Gewebeflüssigkeit. Die Folgen können sehr schmerzhaft sein und zu Beeinträchtigungen der Armbeweglichkeit führen.
Wie äußert sich eine Schleimhautentzündung der Schulter?
In der Regel entwickeln sich im Zuge einer Schleimbeutelentzündung starke Schmerzen im Schulterbereich, die sowohl tagsüber als auch nachts beim Liegen im Bett spürbar sein können. Die Beweglichkeit des Schultergelenks wird dadurch stark eingeschränkt.
Beim Heben oder seitlichen Abspreizen des Arms treten meist stechende Schmerzen auf. Sie können so stark sein, dass das Heben einer Kaffeetasse oder das Kämmen der Haare kaum noch möglich ist. Typisch sind auch Schwellungen, sogenannte Ergüsse, im Bereich des Schultergelenks. Diese Bereiche sind meist druckempfindlich, gerötet und überwärmt.
Welche Funktion haben Schleimbeutel?
Im Körper gibt es rund 150 Schleimbeutel, darunter am Ellenbogen, am Knie, an der Hüfte und auch im Schulterbereich. Die kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Puffer zwischen Knochen und Sehnen haben die Aufgabe, Reizungen zu verhindern und eine gute Beweglichkeit der Gelenke zu gewährleisten.
Überanstrengung ist die häufigste Ursache
Eine Schleimbeutelentzündung der Schultern kann viele Ursachen haben. In den meisten Fällen ist eine Bursitis die Folge von Überlastung. Bestimmte Berufsgruppen wie Maler oder Monteure, die regelmäßig über Kopf arbeiten und Hebebewegungen machen, sind besonders gefährdet. Zu den Risikogruppen gehören auch Menschen, die Wurfsportarten wie Volleyball, Speerwerfen oder Handball ausüben. Ebenso können Stöße oder Stürze auf die Schulter zu Entzündungen der Schleimbeutel führen.
Eine Bursitis kann auch organische Ursachen haben und durch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma und Gicht hervorgerufen werden. Auch Knochensporne am Schulterdach (Impingement-Syndrom) oder Kalkablagerungen begünstigen eine Entzündung der Schleimbeutel.
Diagnose: So wird eine Bursitis der Schulter festgestellt
Der richtige Ansprechpartner bei Schulterschmerzen mit Verdacht auf eine Bursitis ist der Orthopäde. Neben der Beweglichkeitsprüfung des Schultergelenks achtet er besonders auf Druckschmerz, Rötungen und Schwellungen. Da die Schleimbeutel der Schulter dicht unter der Haut liegen, lassen sich diese in der Regel mit bloßem Auge erkennen.
Um eine endgültige Diagnose zu stellen und andere Schultererkrankungen auszuschließen, kommen meist bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Anhand der Aufnahmen erkennt der Arzt das Ausmaß der Entzündung. Bei Verdacht auf eine bakterielle Entzündung entnimmt er mit einer Hohlnadel etwas Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel und lässt diese im Labor untersuchen.
Kann eine Bursitis der Schulter gefährlich werden?
Bei einer bakteriellen Infektion der Schleimbeutel besteht die Gefahr, dass sich die Erreger im Blut des Patienten verteilen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung (Sepsis).
Ist die Bursitis bereits chronisch, kann das ebenfalls zu Schäden im Schultergelenk führen und die Beweglichkeit der Schulter dauerhaft einschränken. Das ist häufig der Fall bei Schonhaltungen, die dazu dienen, Schmerzen zu vermeiden. Dadurch werden unnatürliche Bewegungsabläufe eingeübt, die Abnutzungserscheinungen und Muskelrückbildung begünstigen.
Daher sollte man sich bei länger anhaltenden Schulterschmerzen immer von einem Schulterspezialisten untersuchen lassen.
Behandlung: Medikamente, Physiotherapie und OP
Um eine akute Schleimbeutelentzündung auszukurieren, sollte der geschwollene Bereich zunächst gekühlt, ruhig gehalten und vor weiterer Belastung geschützt werden. Schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls Linderung schaffen. Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) in Tablettenform oder Salben, die den Wirkstoff Diclofenac enthalten, haben sich hierbei bewährt. In schweren Fällen kann Kortison zu Einsatz kommen, das der Arzt in den gereizten Schleimbeutel spritzt.
Wichtig zu wissen
Bei einer Bursitis sollte die Schulter sofort geschont und ruhiggestellt werden. Dann heilt die Schleimbeutelentzündung oft innerhalb von zwei Wochen ab. Findet keine Schonung statt, kann sich die Heilungsdauer erheblich verlängern. Dann steigt das Risiko, dass die Bursitis chronisch wird und es zu Komplikationen kommt.
Die medikamentöse Therapie kann von einer Physiotherapie begleitet werden. Sie dient dazu, den Kopf des Oberarmknochens richtig in der Gelenkpfanne zu positionieren, um ein Einklemmen des Schleimbeutels zu vermeiden. Dehnübungen mit elastischen Therabändern helfen außerdem, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern.
Wenn alle Maßnahmen nicht helfen und die Entzündung fortschreitet, kann eine Operation notwendig sein, bei der der entzündete Schleimbeutel entfernt wird (Bursektomie). Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. In einigen Ausnahmen müssen die Patienten jedoch anschließend stationär aufgenommen werden.