Beim 0:0 in Heidenheim zeigte der BVB eine schwache Leistung. Trainer Terzić war unzufrieden – und muss Kritik aus dem Tennissport über sich ergehen lassen.
Von einem Rückschlag wollte Edin Terzić dann doch nicht sprechen. „Es war ein Schritt, der eher seitlich war“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 0:0 beim 1. FC Heidenheim. Und doch war auch Terzić ganz und gar nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die nach drei Siegen erstmals in diesem Jahr Punkte liegen gelassen hatte.
„Es war viel zu wenig“, betonte der 41-Jährige: „Wir haben keine Wucht entwickelt und es kaum geschafft, Torchancen herauszuspielen“. Deswegen könne sich seine Mannschaft „nicht beschweren, mit diesem Unentschieden nach Hause zu gehen.“
Kaum einer seiner Spieler sei „annähernd an sein Leistungsmaximum gekommen“, sagte Terzić, der in Heidenheim auf mehrere Stammkräfte hatte verzichten müssen. Die Ausfälle von Gregor Kobel, Julian Brandt, Marco Reus und Jadon Sancho zusätzlich zu den zahlreiche Langzeitverletzten seien „natürlich auch ein Aderlass“, sagte Sebastian Kehl.
Füllkrug blick nach vorne – Rittner konsterniert
Durch die Ausfälle habe teilweise „Kreativität“ oder „Durchschlagskraft“ gefehlt, bekräftigte der Sportdirektor: „Und trotzdem ist es jetzt nicht der alleinige Grund, warum wir heute hier unentschieden spielen“. Immerhin: Laut Terzić gehe man beim BVB davon aus, dass Sancho und Co. „Anfang nächster Woche wieder zur Verfügung stehen“.
Wohl auch deswegen müsse der BVB „jetzt auch nicht wieder in eine komplette Depression verfallen, nur weil wir einmal unentschieden spielen“, betonte Stürmer Niclas Füllkrug und schob nach: „Es geht weiter.“
Dennoch rief das zweite Remis gegen die Heidenheimer, bereits im Hinspiel hatte man nur 2:2 gespielt, die Kritiker auf den Plan. So stänkerte beispielsweise Deutschlands Tennischefin Barbara Rittner, bekennender BVB-Fan, gegen den Klub.
„Ohne Worte“, schrieb sie am Freitagabend enttäuscht auf der Plattform X, ohne gleichzeitig zu vergessen, Glückwünsche nach Heidenheim zu senden. Bereits mitten in der ersten Halbzeit hatte sie auf einen BVB-Post reagiert – und dabei ihren Ärger ob der schwachen Dortmunder Anfangsphase abgelassen.
„Was für ein schlechter Fußball des BVB bisher … schwer zu verstehen bei der Qualität“, so das Urteil der DTB-Chefin, die mit ihrer Leidenschaft für die Borussia nicht allein in der Tenniswelt dasteht. Auch Jule Niemeier und Jan-Lennard Struff sind Fans des BVB. Letzterer verschob im Mai bei den French Open extra sein Training, um im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft vor dem Fernseher mitfiebern zu können.
Erfolg brachte das seinem Team nicht. Der Titel ging nach München. Und auch in diesem Jahr wird es nichts mit der Meisterschaft. Das dürfte allerdings bereits vor dem 0:0 in Heidenheim klar gewesen sein.