Eine Gruppe Migranten wollte nach England. Auf dem Ärmelkanal sank ihr Boot. 65 Menschen konnten gerettet werden, ein Säugling starb.
Erneut ist bei dem Versuch einer Ärmelkanal-Überquerung in Richtung Großbritannien ein Boot gesunken. Französischen Behörden zufolge starb ein Kind. Der Säugling sei „bewusstlos im Wasser gefunden und leider für tot erklärt“ worden, teilte die für den Ärmelkanal und die Nordsee zuständige Präfektur mit.
Das Unglück ereignete sich demnach vor der Küste des Ortes Wissant. An Bord des überfüllten Bootes seien Migrantinnen und Migranten gewesen. 65 Menschen seien nach dem Unglück gerettet worden.
Die Zahl der Überfahrten von Migranten in kleinen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien hat seit 2018 trotz wiederholter Warnungen vor der gefährlichen Reise stark zugenommen. Der Ärmelkanal ist in den vergangenen Jahren zu einer viel genutzten Migrationsroute geworden. Das Jahr 2024 gilt mit mindestens 40 Toten als eines der tödlichsten Jahre seit 2018.
Zuletzt waren Anfang Oktober vier Menschen ums Leben gekommen, darunter ein zweijähriges Kind. Es sei bei dem Überquerungsversuch nicht ertrunken, sondern in dem überladenen Boot erstickt, hieß es. Laut Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau wurde es im Boot „totgetrampelt“.
Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich bei dem Zweijährigen um einen in Deutschland geborenen Jungen einer 24-jährigen Mutter somalischer Herkunft. Innenminister Retailleau sprach von einem schrecklichen Drama, „das uns alle auf die Tragödie aufmerksam machen muss, die sich abspielt“. Die Schmuggler hätten das Blut der Migranten an ihren Händen.