Russland hat im Oktober rund 2.000 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, etwa ein Drittel mehr als im Vormonat. Damit sei es der dritte in Folge, bei dem es zu einem deutlichen Anstieg der Angriffe gekommen sei, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit.
Russland habe im Rahmen einer verstärkten Luftkampagne Moskaus über Nacht Teile der Ukraine durch gezielte Angriffe heimgesucht, sagten Beamte am Freitag, während die Zweifel zunahmen was Kiew von einer neuen US-Regierung erwarten kann.
Nach Angaben des Regionalgouverneurs Oleh Syniehubov hat eine 500 Kilogramm schwere Gleitbombe mitten in der Nacht ein Hochhaus in Charkiw schwer beschädigt.
Mindestens 25 Menschen, darunter ein Kleinkind, seien verletzt worden, sagte er.
Gleitbomben vernichten ihre Ziele, indem sie eine starke Schockwelle aussenden und oft einen großen Krater hinterlassen. Die Ukraine verfügt über keine wirksamen Gegenmaßnahmen.
Bei einem russischen Drohnenangriff sei in der südlichen Stadt Odessa eine Person getötet und neun weitere verletzt worden, sagte der örtliche Beamte Oleh Kiper.
In der Hauptstadt Kiew seien durch herabfallende Trümmer abgefangener Raketen vier Menschen verletzt worden, sagte Regionalgouverneur Ruslan Krawtschenko.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht insgesamt 92 Drohnen und fünf Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Vier Raketen und 62 Drohnen seien abgefangen und 26 Drohnen elektronisch blockiert worden, hieß es.
Der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj sagte sein Land braucht mehr Hilfe sich gegen die militärische Macht Russlands zu wehren, auch wenn die Unsicherheit darüber zunimmt, wie viel westliche Hilfe die Ukraine nach Donald Trump erwarten kann wurde diese Woche zum nächsten US-Präsidenten gewählt.
„Es ist wichtig, jedes Mal, wenn Russland versucht, unser Leben zu zerstören, gemeinsam und entschlossen auf internationaler Ebene zu handeln“, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Nur so können wir einen gerechten Frieden erreichen und das Sterben unseres Volkes stoppen.“
Seit Russlands groß angelegter Invasion in der Ukraine vor fast drei Jahren begann, hat das Moskauer Militär wiederholt seine überlegene Luftmacht eingesetzt, um zivile Ziele zu sprengen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt mehr als 10.000 ukrainische Zivilisten getötet.
Auf der anderen Seite der Grenze haben ukrainische Drohnen am Freitag eine Ölraffinerie in der russischen Stadt Saratow angegriffen, wie militärische Quellen ukrainischen Medien mitteilten.
Der Gouverneur von Saratow, Ruslan Busargin, sagte, eine ukrainische Drohne habe die Stadt früher am Tag angegriffen.
Die Stadt beherbergt die Ölraffinerie Saratow, die vom russischen Staatsölkonzern Rosneft betrieben wird.
Laut einem Bericht des russischen Verteidigungsministeriums wurden über Nacht insgesamt 17 ukrainische Drohnen „zerstört und abgefangen“. Berichten zufolge wurden über Saratow sechs Drohnen abgeschossen.