Eine Rippenfellentzündung kann mit starken Schmerzen einhergehen und das Atmen erschweren. Lesen Sie mehr über Anzeichen, Ursachen, Behandlung und Dauer.
Das Wichtigste im Überblick
Wie häufig eine Rippenfellentzündung (Fachausdruck: Pleuritis) vorkommt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Verlässliche Zahlen zur Häufigkeit in Deutschland gibt es bislang nicht.
Meist ist sie jedoch die Folge einer Lungenentzündung, an der schätzungsweise jedes Jahr 400.000 bis 600.000 Menschen erkranken. Von zehn Betroffenen entwickeln etwa zwei bis fünf im Verlauf einen Pleuraerguss, der ein Hinweis auf eine Rippenfellentzündung ist.
Rippenfellentzündung-Symptome: Wo hat man Schmerzen?
Eine Rippenfellentzündung kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Welche Anzeichen auftreten, hängt vor allem davon ab, welche Form der Erkrankung Betroffene haben: eine trockene oder eine feuchte Rippenfellentzündung.
Egal, ob Mann oder Frau, bei einer trockenen Rippenfellentzündung (Fachausdruck: Pleuritis sicca) kommt es typischerweise zu starken Schmerzen im Brustkorb, die sich stechend oder brennend anfühlen können und meist zunehmen, wenn tief eingeatmet wird. Auch beim Husten oder Niesen oder einfach nur beim Bewegen werden die Schmerzen oft spürbar stärker. Außerdem kann es zu atemabhängigen Rückenschmerzen, Flankenschmerzen oder Schmerzen, die zum Hals hin ausstrahlen, kommen.
Aus diesem Grund fallen viele Betroffene bei einer trockenen Rippenfellentzündung in eine Schonatmung. Das heißt, sie atmen eher flach und schnell, um das Schmerzlevel möglichst gering zu halten. In der Folge kann sich eine Kurzatmigkeit entwickeln.
Zu den Schmerzen im Brustkorb können weitere Symptome hinzukommen, etwa ein trockener Husten ohne Auswurf (Reizhusten). Fieber tritt hingegen eher selten auf.
Horcht der Arzt oder die Ärztin die Lunge mit dem Stethoskop ab, ist bei einer trockenen Rippenfellentzündung ein atemabhängiges reibendes Geräusch wahrnehmbar, das kennzeichnend für die Erkrankung ist. Dieses sogenannte Pleurareiben (auch Lederknarren genannt) entsteht, wenn sich beim Ein- und Ausatmen die beiden Pleurablätter, also Lungenfell und Brustfell, reibend gegeneinander bewegen. Geht die trockene in eine feuchte Rippenfellentzündung über, verschwinden sowohl das Reibegeräusch als auch die anderen bisherigen Symptome.
Eine feuchte Rippenfellentzündung (Fachausdruck: Pleuritis exsudativa) liegt vor, wenn bei einer Rippenfellentzündung die Schmerzen im Brustkorb fehlen oder weggehen. Als „feucht“ wird sie bezeichnet, weil es im sogenannten Pleuraspalt, einem engen Spaltraum zwischen Lungenfell und Rippenfell, zu einem Pleuraerguss kommt.
Bei einem Pleuraerguss sammelt sich Flüssigkeit im Pleuraspalt, wodurch Lungenfell und Brustfell nicht mehr aneinander reiben. Also Folge treten keine atemabhängigen Schmerzen mehr auf.
Dafür kommen jedoch bei einer feuchten Rippenfellentzündung andere Beschwerden hinzu. Denn die Flüssigkeit im Pleuraspalt macht sich meist als Druck in der Brust bemerkbar. Die Lunge kann sich zudem beim Atmen nicht mehr so gut weiten, was zu Atemnot führen kann. Meist tritt nun auch mäßiges bis hohes Fieber auf.
Auch bei einer feuchten Pleuritis treten möglicherweise Schmerzen auf. Diese zeigen sich jedoch nicht im Brustkorb, sondern eher im Schulterbereich – vor allem beim Liegen in Seitenlage. Im Vergleich ist eine trockene Rippenfellentzündung deutlich schmerzhafter als eine feuchte Rippenfellentzündung.
Rippenfellentzündung: Was sind die Ursachen?
Bei einer Rippenfellentzündung sind meist zwei Gewebeschichten entzündet: das Rippenfell und das Lungenfell, wobei die Schmerzen vor allem durch das Rippenfell entstehen. Beide zusammen heißen auch Brustfell oder Pleura, weshalb die Rippenfellentzündung auch Brustfellentzündung oder Pleuritis genannt wird.
Mit Fell haben beide Gewebeschichten nichts zu tun, es handelt sich hierbei vielmehr um Schleimhäute. Während das Lungenfell die Lunge von außen überzieht, kleidet das Rippenfell die Innenseite des Brustkorbs aus und bedeckt auch das Herz sowie die obere Seite des Zwerchfells. Rippenfell und Lungenfell liegen dicht aneinander und sind nur durch einen schmalen Raum voneinander getrennt: den Pleuraspalt. Ein Flüssigkeitsfilm im Pleuraspalt sorgt dafür, dass die Lunge sich beim Atmen ausdehnen und gegen das Rippenfell verschieben kann.