Die Grünen-Chefin wehrt sich in einem Podcast gegen falsche Behauptungen über ihre Partei. Doch sie schlägt auch selbstkritische Töne an.
Die Grünen planen, sich in Zukunft stärker gegen Falschbehauptungen über ihre angeblichen politischen Ziele zur Wehr zu setzen. „Es ist ja schon so ein bisschen Volkssport geworden, Grüne zu hassen“, sagte die Bundesvorsitzende, Ricarda Lang, im neuen Video-Podcast „MUT – der Deutschland-Talk mit Tijen Onaran“, der am Dienstag auf „Focus online“ erschien.
Ein Grund dafür sei, dass über die Partei „viel schwachsinniger Kram unterwegs“ sei – etwa die falsche Behauptung, die Grünen wollten angeblich das Grillen verbieten. Vielleicht hätten sich die Vertreter der Grünen gegen solche Attacken manchmal nicht genug gewehrt. Das wolle man künftig tun, am besten mit Humor.
Mit Blick auf die zurückliegenden Wahlkämpfe und die Verluste der Grünen bei jüngeren Wählerinnen und Wählern sagte Lang: „Diese Wahlkämpfe waren wahnsinnig geprägt von ‚alles ist schlimm, alles kann noch schlimmer werden‘.“
Sie fügte hinzu: „Und auch wir haben uns vielleicht zu sehr fokussiert auf dieses Thema gegen Rechts.“ Damit lasse sich aber niemand für Politik begeistern, vielmehr müsse eine Partei sagen, welche politischen Ziele sie verfolgt und wie sie sich die Zukunft vorstellt.
Bei der Landtagswahl in Thüringen Anfang September waren die Grünen an der Fünfprozenthürde gescheitert. In Sachsen gelang ihnen mit 5,1 Prozent knapp der Wiedereinzug ins Landesparlament.