Das in London ansässige Unternehmen Balderton Capital investiert Geld in europäische Start-ups, da das Risikokapital in der Region nach wie vor stark vertreten ist.
Eine der größten Risikokapitalgesellschaften Europas möchte rund 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) in die aufstrebenden Unternehmen europäischer Technologieunternehmer investieren.
Die Gesamtsumme, so Balderton Capital, setze sich aus einem 615 Millionen Dollar (563 Millionen Euro) schweren Fonds für die Frühphase der Firmen und einem 685 Millionen Dollar (626,8 Millionen Euro) schweren „Wachstumsfonds“ zusammen, der sich auf die Unterstützung reiferer Firmen konzentrieren soll.
Der Risikokapitalgeber finanziert bereits eine Reihe bekannter Unternehmen, darunter Revolut, GoCardless und Dream Game, und zu den Projekten, in die er investiert hat bzw. von denen er sich zurückgezogen hat, zählen Darktrace und Depop.
Zu den globalen Investoren von Balderton zählen ein bedeutender staatlicher Pensionsfonds der USA und British Patient Capital, Großbritanniens größter inländischer Investor in Risikokapital- und Risikowachstumsmöglichkeiten.
„Wir bei Balderton glauben, dass der beste Weg, die Welt zu verändern, darin besteht, ein Unternehmen aufzubauen – und dass viele dieser weltverändernden Unternehmen in Europa aufgebaut werden“, sagte Baldertons geschäftsführender Gesellschafter Bernard Liautaud in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.
„Unsere Mission als Unternehmen ist einfach: Wir wollen der bevorzugte Partner der Gründer sein, die diese europäischen Technologieunternehmen gründen und ausbauen. Diese neuen Mittel versetzen uns in die Lage, genau das zu tun.“
Laut Dealroom beliefen sich die europäischen VC-Investitionen im zweiten Quartal 2024 auf 15,5 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro). Das ist zwar weniger als die Summen, die während der Finanzierungsboomjahre der Pandemie verzeichnet wurden, aber höher als das Niveau vor der Pandemie.
Zu den führenden Segmenten des bisherigen Jahres zählen Elektromobilität und Wasserstoffprojekte – wobei KI an der Spitze steht –, die 18 % aller europäischen VC-Finanzierungen auf sich zogen.
In einem Gespräch mit der Financial Times drückte Bernard Liautaud von Balderton kürzlich dennoch seine Vorsicht aus, was die Investition in KI angeht.
„Wir sind nicht davon überzeugt, dass (die zugrunde liegende KI-Infrastruktur) unbedingt der beste Ort ist, um die besten Renditen zu erzielen, da man für ein großartiges Unternehmen viel Kapital benötigt“, sagte Liautaud.
Er schlug vor, dass Start-ups dennoch auf der KI-Infrastruktur aufbauen könnten, die von großen Unternehmen wie Microsoft, Google und Amazon entwickelt wurde.
Liautaud erläuterte außerdem, dass Unternehmen heute viel größer sein müssen, um erfolgreich an die Börse zu gehen. Fusionen und Übernahmen seien daher für Risikokapitalfonds von entscheidender Bedeutung, um ihr Kapital abziehen zu können.