Bunt und laut zieht am Sonntag die CSD-Parade durch Köln – und endet mit einem Besucherrekord. t-online behält das Geschehen im Blick.
20.19 Uhr: Die Kölner Polizei hat am Abend eine positive Bilanz gezogen: Die friedliche und bunte Parade sei bis zum Abend hin „störungsfrei“ verlaufen, hie es. Die zuvor im Internet veröffentlichten Drohungen gegen das Event seien geprüft worden, hätten aber keine „Hinweise auf eine Ernsthaftigkeit“ enthalten. Ermittelt wird deshalb aber weiter.
An der Ehrenstraße hatten sich gegen 15.30 Uhr mehrere Männer rechtsradikal und homophob geäußert. Sie sollen auch Regenbogenfahnen abgerissen haben. 13 Männer wurden daraufhin kontrolliert und teilweise auch angezeigt. Sie mussten die Straße verlassen.
19.40 Uhr: Bunt, laut und politisch – viele Tausend Menschen haben beim Kölner Christopher-Street-Day-Umzug ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt gesetzt. Laut Veranstalter kamen zu der Parade am Sonntag schätzungsweise 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher und zum ganzen CSD-Wochenende 1,4 Millionen.
Die CSD-Parade selbst bestand demnach aus 65.000 Teilnehmern und 250 Gruppen, darunter 90 Festwagen. Es sei die größte, die Köln je gehabt habe, sagte Cologne-Pride-Vorstandsmitglied Hugo Winkels. Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) schwärmte: „Köln ist der wichtigste CSD, nicht nur im ganzen Land, nicht nur in Europa, sondern das strahlt in die ganze Welt.“
17.45 Uhr: Jo und Philipp waren bereits etliche Male beim CSD in Köln. Sie schätzen die Stimmung bei der Parade – und dass sich queere Menschen beim Christopher Street Day sicher fühlen können. Im Alltag hingegen beobachten die beiden, dass queeren Menschen zunehmend Feindlichkeit entgegenschlägt, erzählen sie einem Reporter.
16.45 Uhr: Pro-palästinensische Aktivisten hatten im Vorfeld der CSD-Parade zur Bildung eines „revolutionären Blocks“ aufgerufen. Dieser sollte parallel zur Parade stattfinden, die Teilnehmer wollten gegen die Vereinnahmung der Parade durch „Kapitalisten und Imperialisten“ sowie gegen die Politik Israels demonstrieren.
Die Aktivisten gaben am Nachmittag auf Instagram an, dass die Veranstalter des Cologne Pride und die Polizei die Versammlung aufgelöst haben.
16.15 Uhr: Bei den Feierlichkeiten zum Christopher Street Day ist es am Sonntagnachmittag zu einem Rettungseinsatz gekommen. Auf Anfrage von t-online bestätigte die Polizei, dass eine Person in der Sankt-Apern-Straße in der Innenstadt einen „internistischen Notfall“ erlitten hat. Die Umstände sind noch unklar, gegen 16 Uhr lief der Einsatz noch. Laut einem Reporter vor Ort war eine Frau zusammengebrochen.
13.30 Uhr: Nachdem die CSD-Parade mit leichter Verspätung gestartet ist, steigt die Stimmung bei den Besuchern zusehends. Die Freunde Robin, Yannic und Max zum Beispiel freuen sich darüber, dass sich immer mehr queere Menschen in die Öffentlichkeit trauen. „Der Kölner CSD wird immer noch größer. Das einzige, was ich nicht schön finde, ist, dass immer mehr Marken vertreten sind“, sagt Max. „Schön wäre, wenn diese Marken immer Solidarität zeigen würden.“
Auch bei Lara und Tina ist die Stimmung gut. Die Party sei zwar zögerlich gestartet, würde nun aber an Fahrt aufnehmen. „Ich glaube, dass man immer offener mit seiner Sexualität umgehen kann“, meint Lara. „Aber dadurch, dass damit immer offener umgegangen wird, gibt’s mehr Angriffsfläche für Homophobie.“ Dennoch sei es für queere Menschen einfacher geworden. „Zumindest in der Stadt. Wir sind halt in Köln“