Rasen sprengen verboten – so könnte es im Sommer zu bestimmten Zeiten wieder heißen. Die Region Hannover begrenzt auch dieses Jahr den Wasserverbrauch.
Auch in diesem Sommer gibt es in der Region Hannover Einschränkungen bei der Bewässerung an heißen Tagen. Dies kündigte die Regionsverwaltung am Mittwoch an. Vom 1. Juni bis zum 30. September dürfen Grünflächen in der Zeit von 11 bis 17 Uhr nicht bewässert werden – sofern es 27 Grad oder wärmer ist.
Die Vorschrift gilt genauso für private Gärten wie für öffentliche Parks, Fußballplätze und andere Sportanlagen und land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Maßgeblich für das Inkrafttreten sind die Temperaturdaten der Flughafen-Wetterstation Langenhagen. Verstöße gegen die Vorgaben zur Bewässerung können als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden.
Bewässerungsverbot: Änderungen zum Vorjahr
Unabhängig von der Tageszeit und Temperatur erlaubt bleiben auch dieses Jahr ans Klima angepasste Bewässerungstechniken in der Landwirtschaft, etwa Tröpfchenbewässerung oder Düsenwagen. Auch die Nutzung von gespeichertem Regenwasser, etwa aus Zisternen, und das punktgenaue Bewässern mit Gießkannen oder Eimern sei jederzeit möglich.
Region Hannover: Wasserbilanz ist seit Jahrzehnten negativ
Die Grundwassersituation in der Region Hannover sei weiterhin kritisch, begründete die Verwaltung die Einschränkungen. Es herrsche zwar im Gegensatz zum vergangenen Jahr in der Region aktuell keine Dürre, so Umweltdezernent Jens Palandt. „Das ändert aber nichts daran, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Wasserbilanz haben.“
Die Grundwasserkörper seien durch vielfältige Nutzungen überlastet und teilweise erschöpft. Daran habe auch das Hochwasser im Winter nichts geändert. „Wir sorgen vor, handeln verantwortungsvoll und denken langfristig: Jeder Liter Wasser, den wir heute nicht verschwenden, hilft uns, wenn sich die Situation mit dem fortschreitenden Klimawandel weiter verschärft.“
Regionspräsident Steffen Krach ergänzte: „Wir nehmen lieber jetzt moderate Einschränkungen in Kauf, als irgendwann festzustellen, dass nicht mehr genug Wasser für alle da ist.“