Sie sollen über 140 Menschen nach Deutschland und Westeuropa geschleust haben. Nun klickten bei Mitgliedern einer mutmaßlichen Schleuserbande die Handschellen.
In mehreren Bundesländern laufen aktuell Razzien gegen eine mutmaßliche Schleuserbande. Insgesamt gehe es um 19 Objekte in Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Schwerpunkt sei Jena in Thüringen. Zuvor hatte der MDR berichtet.
Es seien Haftbefehle gegen drei syrische und zwei irakische Staatsangehörige vollstreckt worden, sagte der Sprecher weiter. Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 18 Beschuldigte vom Fahrer bis hin zur Organisationsebene. Sie sollen 2023 und 2024 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute eingeschleust haben.
Für die Schleusungen sollen Kleintransporter genutzt worden sein. Die Menschen wurden demnach zunächst in einer Wohnung in Jena untergebracht. Zur Bezahlung soll dem Sprecher zufolge sogenanntes „Hawala Banking“ genutzt worden sein. Bei diesem informellen Zahlungssystem wird Bargeld über Mittelsmänner transferiert.
Die Ermittler seien der Bande auf die Spur gekommen, nachdem mehrmals Transporter auf der Westbalkanroute aufgehalten worden seien. Aus diesen Einzelfällen habe sich dann das große Ganze ergeben, so der Sprecher der Bundespolizei. Die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft Gera.
Konkret durchsuchte die Polizei Objekte in Jena, Sondershausen, Nordhausen und Bad Sulza in Thüringen, in Lübeck in Schleswig-Holstein, Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg, Krefeld in Nordrhein-Westfalen und Zeitz in Sachsen-Anhalt.