Ein internationales Netzwerk für Menschenschmuggel wurde zerschlagen. Die Bande bot als „Reisebüro“ illegale Reisen von Migranten in die EU an.
Die Finanzpolizei in Italien hat ein weitverzweigtes Netzwerk zerschlagen, das illegale Reisen von Migranten aus dem Nahen Osten nach Europa organisierte. Die Bande arbeitete in der Türkei, Griechenland, Frankreich und Italien. Bei einer großangelegten Razzia wurden 73 Verdächtige festgenommen. Die Bande war in der Türkei, Griechenland und Frankreich aktiv. Geschmuggelt wurden vor allem afghanische, irakische, syrische und iranische Flüchtlinge. Als Tarnung diente ein echtes „Reisebüro“, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Organisation Preise zwischen 10.000 und 15.000 Euro für die Schmuggelfahrten verlangte. Diese führten hauptsächlich über Italien. Der Transport der Migranten erfolgte dabei größtenteils über die Küstenorte Crotone und Rocella Jonica im Süden des Landes.
Der amtierende Staatsanwalt von Catanzaro, Vincenzo Capomolla, erklärte, dass die Bande eine stabile Struktur bot und einen konstanten Zustrom an Flüchtlingen aus Afghanistan, Irak, Syrien und Iran organisierte. Die Mitglieder nannten die transportierten Personen „Schafe“ oder „Tauben“.
Laut Canio LaTafano, regionaler Kommandant der Finanzpolizei von Kalabrien, waren die Mitglieder der Organisation verantwortlich für den sicheren Transport der Migranten.
„Die Ergebnisse der Operationen“, sagte der Kommandant des Einsatzes, Luigi Cece, in Rom, „zeigen, dass die Bande vor allem auf den illegalen Transport von Migranten spezialisiert war, hauptsächlich aus dem kurdischen Gebiet, die dann in die Gegend von Crotone gelangten. In einigen Fällen wurden auch Agenten verhaftet, die mit der Organisation in Verbindung standen.“