Rasieren, Epilieren, Wachsen – es gibt viele Haarentfernungsmethoden. Aber müssen die Achselhaare wirklich weg? Und wie wirken sie sich auf den Schweißgeruch aus?
Die Achselhaare sprießen lassen? Damit fühlen sich vor allem Frauen oft nicht wohl. 82 Prozent der Frauen entfernen oder kürzen ihre Achselhaare. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Online-Händlers Galaxus, für die Personen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich befragt wurden. Unter den Männern rücken 48 Prozent den Achselhaaren mit Rasierer und Co. zu Leibe.
Unhygienisch, finden die einen – andere tragen ihre Achselhaare bewusst und mit Stolz. Wie auch immer die Beweggründe für oder wider die Achselhaare sind: Wir geben Antworten rund ums Thema.
Achselhaare sind ein Überbleibsel aus einer Zeit, als wir stärker behaart waren als jetzt. Sie haben aber auch eine wichtige Funktion: Sie helfen dem Körper bei der Temperaturregulierung. „Über die Schweißbildung erzeugen die Achselhaare eine Art Verdunstungskälte, die dann im Sommer hilft, die Körpertemperatur zu regulieren und zu reduzieren“, sagt Dermatologin Sabine Stangl. Außerdem können Haare unter den Achseln das Risiko für Reibungsekzeme und Entzündungen lindern. Und sie helfen bei der Entsendung von Sexuallockstoffen.
Dafür muss man erst einmal wissen: Riecht es unter der Achsel, ist das nicht der Schweiß selbst – der ist nämlich geruchsneutral. Der muffige Geruch, den wir kennen, entsteht laut Hautärzten erst dann, wenn der Schweiß durch Bakterien zersetzt wird.
Die Bakterien-Besiedlung in einer behaarten Achsel ist eine andere und deutlich stärkere als in einer rasierten Achsel. Daher gilt: „Der Geruch kann tatsächlich intensiver sein, als in einer nicht behaarten Achselhöhle“, sagt Stangl.
Diese Entscheidung darf jede und jeder für sich selbst treffen. Generell gilt: je weniger Achselhaare, desto weniger bakterielle Besiedlung. Dadurch entsteht weniger Schweißgeruch und man muss weniger Deo verwenden.
Die Haut unter den Armen lässt sich Hautärzten zufolge bei enthaarten Achseln außerdem besser reinigen. Denn im Vergleich zu behaarten Achseln können sich Hautschuppen dann nicht zwischen den Haaren festhalten. Auch kann das Rasieren dazu führen, dass weniger Schweißflecken auf der Kleidung entstehen.
Ob Sie nun Achselhaare tragen oder nicht: Es wichtig, die Achseln regelmäßig zu waschen – am besten mit milder Seife. Denn so können sich bei Schweißbildung keine Bakterien sammeln und Geruch produzieren.
Und dann gibt es natürlich auch Deo als Helfer gegen den Schweißgeruch – ob als Spray, Roller, Stick oder Creme. Das sollte nicht auf bereits vorhandenen Schweiß aufgetragen werden. Schwitzt man also schon, ist es notwendig, die Achseln vorab zu waschen und abzutrocknen, bevor das Deo benutzt wird – gerade wenn man Achselhaar trägt. Sonst verklebt der Schweiß zusammen mit dem Deo die Achselhaare. Frisch wird es so nicht in der Achselhöhle.
Bei vermehrtem Schwitzen können auch sogenannte Antitranspirant-Tücher oder Cremes helfen, da sie nicht nur den Geruch, sondern auch die Schweißproduktion reduzieren.